Frankfurt

Stadtkirche trauert um Papst Franziskus

Er hat Türen geöffnet für die komplexen Lebenswirklichkeiten von Menschen: Christiane Moser-Eggs und Michael Thurn, die gemeinsam die Katholische Stadtkirche Frankfurt leiten, würdigen in einem gemeinsamen Statement Stil und Verdienste von Papst Franziskus. Am morgigen Dienstag, 22. April, lädt die Stadtkirche zur Eucharistiefeier mit Gedenken an den verstorben Papst Franziskus um 12.30 Uhr in den Bartholomäusdom ein. Im Hochamt wird zusammen mit der Dompfarrei am kommenden Sonntag, 27. April, um 10 Uhr seiner gedacht.

Den Moment, als Papst Franziskus 2013 nach seiner Wahl mit einem schlichten „Buona Sera“ auf die Loggia des Petersdomes trat, werden wir nicht vergessen. Das war stilbildend.

Papst Franziskus hat uns beeindruckt durch seinen Verzicht auf Status und die Hinwendung zu den Armen und Geflüchteten. Mit seiner klaren Positionierung für den Klimaschutz hat er sich weltweit über die Kirche hinaus Respekt verschafft, besonders durch seine Enzyklika Laudato Si.

Franziskus hat die Türen der Kirche geöffnet für die komplexen Lebenswirklichkeiten der Menschen. Immer wieder hat er sich für eine einladende und inklusive Kirche ausgesprochen, die niemanden ausschließt. „Die Wirklichkeit hat Vorrang vor der Idee“, hat er gleich zu Beginn seines Pontifikats in seinem apostolischen Schreiben Evangelii gaudium, übersetzt etwa „Freude über das Evangelium“, geschrieben. Das war programmatisch für sein ganzes Pontifikat. Uns bewegt zudem, dass Papst Franziskus in seinem Schreiben besonders die Möglichkeiten von Christsein in der Stadt betont: Es gehe darum, die Stadt mit dem Blick des Glaubens zu erkennen, der Gott entdecke, der in ihren Häusern, auf ihren Straßen und Plätzen wohne. Diese Gedanken halten wir für unsere katholische Stadtkirche in Frankfurt für bedeutsam.

Papst Franziskus hat auch den Weg bereitet hin zu einer synodalen Kirche, in der gemeinsam beraten und entschieden wird.

Aus der Stadtkirche danken wir Papst Franziskus für sein herausragendes und authentisches Lebenszeugnis für das Evangelium.

Michael Thurn und Christiane Moser-Eggs, Leitung der Katholischen Stadtkirche Frankfurt

Auszug aus Würdigung der Deutschen Bischofskonferenz

"Wir sind in dieser Stunde des Abschieds dankbar für einen Papst, der den Menschen nahe sein wollte, der Zeugnis abgelegt hat und so selbst in Kirche und Welt zum Zeugen Gottes wurde als Diener der Einheit. Franziskus hat uns ermutigt, die Zeichen der Zeit im Licht des Evangeliums zu deuten. Das heißt: Wir wollen uns herausfordern lassen von den Problemen und Umbrüchen, in denen wir leben. Dazu gehört auch die Tugend der Barmherzigkeit. [...] Dieser Gedanke wird uns auch im Heiligen Jahr begleiten, das Papst Franziskus unter das Leitwort ,Pilger der Hoffnung' gestellt hat. Jetzt begleiten wir den Pilger im Gebet."

Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonzerenz und Bischof von Limburg

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