Neues Zuhause für den Himmel auf Erden


Ein strahlender Herbsttag, der Boden schon ein bisschen gefroren, fünf Spaten werden mit Kraft in die feste Erde gestoßen – und rundum strahlende Gesichter: An diesem Freitag, 23. November, wird der erste Schritt für den Neubau der katholischen Kirche St. Johannes in Frankfurt-Goldstein getan. Ein neues Zuhause für den Himmel auf Erden, wie es auf großen Plakaten am Bauzaun heißt. Seit 2004 wird hier geplant, verworfen, verhandelt, neu überlegt, schließlich im Sommer 2017 die alte Kirche abgerissen. Jetzt endlich gibt es grünes Licht für den Neubau eines kombinierten Kirch- und Gemeindezentrums St. Johannes in Goldstein.
Rund 11.000 Katholiken gehören zur Pfarrei St. Jakobus im Frankfurter Südwesten, mit Kirchorten in Niederrad, Schwanheim und Goldstein. Mit Blick auf die sinkenden Katholikenzahlen und den hohen Aufwand zur Instandhaltung der Gebäude aus den 60er Jahren, wurden schon vor 15 Jahren Überlegungen laut, wie man Geld sparen könnte, um die beiden Standorte in Schwanheim und Goldstein zukunftsfähig zu machen und sie damit erhalten zu können. Aufgrund der Statik und einer komplizierten Bauweise stellte sich schnell heraus, dass das Gebäude nicht saniert werden konnte, ohne das Budget völlig zu sprengen.
Unsere neue Kirche in Goldstein soll einen Ort für spirituelle Erfahrungen unterschiedlicher Formate öffnen!
Pfarrer Werner Portugall
Erlebnis Kirche
So fiel der Entschluss, die Kirche in Goldstein, 1961 direkt am Park errichtet, abzureißen und das Gemeindezentrum an den Frankfurter Caritasverband zu verkaufen, der dort das Jugendwohnheim St. Martin unterbringen will. Damit wurde der Weg frei, mit einem Neubau moderne Akzente zu setzen und die Menschen im Stadtteil noch näher zusammenzuführen. „Ein Ort der Begegnung und des Austauschs soll hier entstehen“, betont Gemeindereferentin und Projektleiterin Christine Sauerborn-Heuser: „Damit wird Kirche zum Erlebnis!“ Ganz passend, denn „Erlebnis Kirche“ ist auch das thematische Profil des Goldsteiner Kirchorts.
Der Entwurf des Kölner Architekturbüros Königs, der nun realisiert wird, sieht eine deutliche Konzentrierung auf das an Themenkirchen orientierte Leitbild in St. Jakobus vor. Es entsteht, wie Pfarrer Werner Portugall erläutert, ein „Bau, der in Goldstein einen Ort für spirituelle Erfahrungen unterschiedlicher Formate öffnet“. Hier solle ein „Zuhause für den Glauben, aber auch für soziale Kontakte, kreative Ideen und den Austausch unterschiedlicher Kulturen und verschiedener Generationen“ entstehen. Deutlich kleiner als die bisherige Immobilie, aber auf das Konzept zugeschnitten, das sich abhebt von klassischen Kirchenräumen und so in der Einheit der insgesamt drei Kirchen in der Pfarrei St. Jakobus eine große Bereicherung darstellen wird.
Der Neubau umfasst auf etwa 550 Quadratmetern die Kirche und ein durch gläserne Flure verbundenes Gemeindezentrum mit Veranstaltungs- und Gruppenräumen. Große Fenster, neue Sicht- und Wegachsen öffnen sich zum Stadtteil und zum Park. Die Kosten belaufen sich auf 5,2 Millionen Euro, von denen die Pfarrei einen Eigenanteil von 10 Prozent aufbringen muss. Finanziell unterstützt wird die Gemeinde bei ihrem Vorhaben vom Bistum Limburg, das den Großteil der Kosten übernimmt.