Mit Farbe und Licht
FRANKFURT.- Mit einer neuen Farb- und Lichtgestaltung macht die katholische Elisabethkirche in Bockenheim auf sich aufmerksam. Der Kirchenmaler Günter Daniel aus Geisenheim/Rhein hat das Kircheninnere neu gestaltet und ausgemalt. Nach viermonatiger Renovierungszeit öffnet die Pfarrei St. Elisabeth am Sonntag, 22. Februar, mit einem feierlichen Gottesdienst um 11.00 Uhr die Pforten von St. Elisabeth, Kurfürstenplatz 29. Daran schließen sich ein Empfang im Pfarrheim und eine Führung durch die erneuerte Kirche mit Erläuterungen zur Neugestaltung und zur Restaurierung des mittelalterlichen Maria-Schlaf-Altars durch die beteiligten Künstler und Restauratoren an.
Um- und Aufbau sowie Renovierungen prägen die jüngere Geschichte der katholischen Pfarrkirche. 1949 begann der Wiederaufbau der zerstörten Kirche aus den Trümmern des Zweiten Weltkrieges. Er war bestimmt von Armut und dem Wunsch, einen Kirchenraum zu schaffen, der dem religiösen und liturgischen Willen der damaligen Zeit entsprach. So entstand ein schlichter, frommer Raum, dessen sammelnde Mitte der Altar und der aus den Trümmern geborgene Tabernakel war, wie der damalige Pfarrer Aloys Schönberger berichtete.
1962 begann die Umgestaltung des Chorraumes und die Renovierung des Kircheninneren. Die Kirchendecke wurde mit Holz verkleidet und die Tragbalken ebenso wie die Fenster nach dem Konzept des Frankfurter Graphikers Hans Leistiko farblich gefasst. Vom zerstörten Hochaltar waren das Kreuz, die Johannesfigur, eine Reihe von Aposteln und die Heiligenfiguren aus den Trümmern geborgen worden. Alle Figuren mussten restauriert und zum Teil ergänzt werden. Die gerettete Figurengruppe des kostbaren mittelalterlichen Maria Schlaf-Altares (um 1380) wurde gereinigt, konserviert und wieder auf einer Sandsteinkonsole im Seitenschiff aufgestellt.
Geschlossenes Erscheinungsbild
Im Laufe der Zeit zeigten sich zunehmend Gebrauchsspuren und Verschmutzungen von Kerzen, Heizung, Witterung. Zusätzlich traten Feuchtigkeitsschäden und Setzungsrisse auf. Deshalb beschloss die Gemeinde, den Innenraum nicht nur zu renovieren, sondern künstlerisch neu zu gestalten. Der Rheingauer Kirchenmaler Daniel machte es sich zur Aufgabe, die im Innenraum zerstreuten Statuen wieder zu einem geschlossenen Erscheinungsbild anzuordnen. Mit einem kräftigen Rot als Sinnbild des Blutes Christi, einer als Symbol für das Taufwasser blau hinterlegten Taufkapelle, einem farblich hervorgehobenen Band für den Kreuzweg und einer in Form und Farbe zurückhaltenden Bemalung der Wandfläche im Chorraum gelang ihm ein komplexes Farbkonzept, das den christlichen Glauben in der Geschichte der Elisabethkirche verankert.
Die Kosten für die Innenrenovierung betragen rund 260.000 ?. Im Sommer folgen noch Reparatur und Renovierung der Orgel, die mit etwa 35.000 ? veranschlagt sind. Die Gemeinde St. Elisabeth muss die Summe im Wesentlichen selbst aufbringen. (dw)