FRANKFURT, 14.03.2022

25. März, 20 Uhr: „Saint John Passion“ und „Miserere mei“

Am Freitag, 25. März, 20 Uhr, gibt es im Bartholomäusdom die „Saint John Passion“ von Bob Chilcott und das „Miserere mei“ von Hans Leo Hassler zu hören. Unter anderem singen das Vocalensemble am Frankfurter Kaiserdom, die Frankfurter Domsingschule und die Frankfurter Dombläser unter der Leitung von Dommusikdirektor Andreas Boltz.

Am Freitag, 25. März, 20 Uhr, werden die „Saint John Passion“ von Bob Chilcott und das „Miserere mei“ von Hans Leo Hassler im Bartholomäusdom aufgeführt. Die „Saint John Passion“ gilt als versöhnliche Vertonung der Leidensgeschichte. Ausführende sind das Vocalensemble am Frankfurter Kaiserdom, die Frankfurter Domsingschule und die Frankfurter Dombläser unter der Leitung von Dommusikdirektor Andreas Boltz. Die Solistenpartien übernehmen der Tenor Erik Grevenbrock-Reinhardt (Evangelist), der Bariton Johannes Wilhelmi (Jesus) und die Sopranistin  Rahel Maas.

Chilcotts Fassung der Geschichte der Passion Christi nach Johannes wurde 2013 uraufgeführt. Wie in den großen Passionen von J. S. Bach wird die Geschichte von einem Tenor-Evangelisten erzählt. Den Solorollen in der Erzählung werden Instrumente des Ensembles zugeordnet, die mit den jeweiligen Rollen verbunden sind – der Evangelist wird von Viola- und Cello-Solo begleitet, Pilatus von zwei Posaunen und Jesus von Horn, Posaune, Tuba und Orgel. Die Erzählung des Evangeliums wird in der lebendigen Sprache der „King James Bible“ vorgetragen. Chilcott entnahm seine vier Meditationen spätmittelalterlichen und Renaissance-Quellen und versammelte darin Texte, die von persönlichen Reaktionen auf den Tod Christi geprägt sind, von der Verzweiflung des anonymen „Miserere, my Maker“ und der Resignation von William Baldwins „Christ, my Beloved“ bis zu den widersprüchlichen Gefühlen von Alexander Montgomeries „Away vain world“ und der mystischen Schönheit von „Jesus, my Leman“.

Die achtstimmige Motette „Miserere mei“ von Leo Hassler entstammt der Sammlung „Sacri concentus“ (1601). Hier finden sich, wie auch in den „Cantiones sacrae“ (1591), eine Fülle von vier- bis zwölfstimmigen Motetten, in welchen Hassler frei von affekthafter barocker Gebärde ganz im Formgefühl der Renaissance verhaftet bleibt. Der 51. Psalm „Miserere mei“ gehört in die Reihe der sieben Bußpsalmen, welche ihren Einsatz besonders in der Liturgie der Fasten- und Passionszeit finden. Der Komponist nutzt in dieser Psalmvertonung in äußerst geschickter Art und Weise die Möglichkeiten des achtstimmigen Doppelchores. Durch die Verwendung des gleichen Instrumentariums für eine fast 400 Jahre früher entstandene Komposition entsteht somit auch eine klangliche Schnittstelle zur Besetzung in Bob Chilcotts „Saint John Passion“

Bob Chilcott (*1955) hat als Komponist, Dirigent und Sänger eine lebenslange Verbindung zur Chormusik, zunächst als Sängerknabe und Chorschüler im Chor des King’s College, Cambridge, und zwölf Jahre lang als Mitglieder der King’s Singers. Seit 1997 konzentriert er sich auf die Kompositionstätigkeit und hat seitdem einen umfangreichen Katalog mit Musik für alle Arten von Chören veröffentlicht, der auch in zahlreichen Aufnahmen dokumentiert ist. Im Jahr 2013 schrieb er „The King shall rejoice“ für den Gottesdienst in der Westminster Abbey zur Feier des 60-jährigen Thronjubiläums von Königin Elisabeth II. Als Chorleiter und Musikpädagoge hat er mit Chören in mehr als 30 Ländern und tausenden Sängerinnen und Sängern in einer Reihe von „Singing Days“-Workshops zusammen gearbeitet

Seine musikalische Erziehung erhielt Hans Leo Hassler in seiner Geburtsstadt Nürnberg. Mit ihm beginnt 1584 die jahrhundertealte Tradition der aus Deutschland stammenden Musiker, die Ihre musikalische Ausbildung in Italien vertieft haben. In Venedig wurde Andrea Gabrieli Hasslers Lehrer, möglicherweise auch später Claudio Merulo. Mit Giovanni Gabrieli, dem Neffen Andreas, verband Hassler eine tiefe und langjährige Freundschaft. Durch die engen Beziehungen der Gabrielis zum Hause Fugger in Augsburg trat Hassler als Protestant auf Empfehlung Andrea Gabrielis 1585 als Kammerorganist in die Dienste dieses streng katholischen fürstlichen Handelshauses ein. Zu dieser Zeit veröffentlichte Hassler die meisten seiner Kompositionen, darunter die „Cantiones Sacrae“ und das „1. Motettenbuch“ (1591).

Seit vielen Jahren zählen die "Frankfurter Domkonzerte e.V." zu den prägenden kulturellen Institutionen in der Stadt Frankfurt sowie der ganzen Rhein-Main-Region. Die Konzertveranstaltungen im Frankfurter Kaiserdom mit renommierten Chören und Organisten finden weithin Beachtung und zählen ohne Zweifel zu den herausragenden kulturellen und gesellschaftlichen Ereignissen.

Eintritt 10-35 Euro

Kartenvorverkauf www.frankfurtticket.de, Ticket-Hotline: 069/134 04 00. Karten und Ermäßigungen eine Stunde vor Konzertbeginn an der Abendkasse.

Es wird um Beachtung der am Veranstaltungstag gültigen Coronaschutzverordnungen gebeten.

Aktuelle Informationen unter www.domkonzerte.de

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