Verständigung und friedliches Zusammenleben

Frankfurter Pfarrer Albert Seelbach für Integrationsarbeit gelobt

FRANKFURT.- Gleich zwei Ehrungen gab es im November für Pfarrer Albert Seelbach: Der frühere Limburger KAB-Diözesanpräses (2005?2011) und jetzige Leiter der Arbeitnehmerkirche Frankfurt-Griesheim, Pfarrer i. R. Albert Seelbach, wurde beim Bezirkstag der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) am 2. November in der dreifaltigkeiskirche in Nied von der Diözesanleitung der KAB Limburg mit dem Alexander?Stein-Ehrenbrief ausgezeichnet. Diese Auszeichnung erinnert an den 1911 in Nied geborenen Domvikar Prälat Alexander Stein, der von 1952 bis 1963 Diözesanpräses der KAB war und u.a. die Frankfurter Sozialschule gegründet hat.

Mit diesem Ehrenbrief werden Menschen ausgezeichnet, die mit ihrem ehrenamtlichen Wirken dazu beigetragen haben, christliche Lebensgestaltung in der Arbeitnehmerschaft lebendig zu erhalten und sie mit Bildungsarbeit und Lebenshilfe zu befähigen, ihre Aufgabe in Staat, Kirche und Gesellschaft im Sinne der Katholischen Soziallehre wahrzunehmen.

Die KAB-Diözesanleitung hat in der Urkunde für Albert Seelbach herausgestellt, dass sein Wirken in der KAB nicht nur ehrenamtliches Engagement ist, „sondern Pflichtprogramm für die Mitmenschen, in dem Solidarität und soziale Gerechtigkeit im Vordergrund stehen“. Er sei bekannt als „Kämpfer für Arbeitnehmerpastoral, die Arbeitnehmerschaft sowie für Solidarität mit allen, vor allem auch mit ausländischen Mitbürgern“. Zudem wurde hervorgehoben: „Bildung, Ausflüge, Reisen und vor allem die Familienarbeit für alle, gerade für die Benachteiligten der Gesellschaft“ seien ihm weiterhin sehr wichtig, was auch darin zum Ausdruck komme, dass die Familien und vor allem die Kinder gerne an den Familienbildungsfreizeiten teilnehmen. „Begeistert waren und sind die Teilnehmer der von Ihnen organisierten biblischen Reisen nach Israel, Griechenland oder in die Türkei ?Auf den Spuren des Apostels Paulus?“. Dass er auch als Pfarrer im Ruhestand keine Ruhe gibt, werde u.a. im Engagement für die Arbeitnehmerkirche deutlich.

Eine Ehrenurkunde erhielt Pfarrer Albert Seelbach außerdem im Rahmen der Verleihung des Integrationspreises der Stadt Frankfurt am 26. November. In der Urkunde wurde hervorgehoben, dass er sich seit den 60er Jahren „mit hohem persönlichen Engagement für den interkulturellen Zusammenhalt der Stadt Frankfurt am Main einsetzt“. Seelbach lebe „aktiv den Gedanken, dass Frankfurt für alle Menschen, ungeachtet ihrer kulturellen Herkunft, Nationalität oder Religionszugehörigkeit ein Zuhause sein kann“. Verschiedene Angebote, die Pfarrer Seelbach ins Leben gerufen habe, seien heute fester Bestandteil der Integrationsarbeit in Frankfurt. Abschließend wird hervorgehoben, dass der „langjährige Einsatz von Albert Seelbach für die Rechte und Belange von Migranten und Flüchtlingen wichtige Grundsteine für die interkulturelle Offenheit und Öffnung der Stadt Frankfurt am Main legte“. 

Seelbach engagiert sich seit beinahe 50 Jahren für Migranten. Er ist Mitinitiator der „Woche des ausländischen Mitbürgers“, die bis heute als „interkulturelle Woche“ in Frankfurt veranstaltet wird. Besonders am Herzen liegen ihm aber die Frankfurter mit ausländischen Wurzeln. Er betreut eine Familie aus Eritrea, hilft einem türkischen Mädchen, einem Jungen aus Afghanistan und einem Somalier bei der Bewältigung des deutschen Alltags. Und organisiert gerade wieder mit besonderem Einsatz das Adventskonzert der Kulturen in der katholischen Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Griesheim. Am zweiten Advent, 8. Dezember, treten dort um 16 Uhr Chöre muttersprachlicher Gemeinden aus ganz Frankfurt auf und singen Adventslieder ihrer Heimatländer. (ft/dw)

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