Punctum ist für Menschen da
FRANKFURT. ? „Für die Menschen da zu sein, darum geht´s hier, punctum“ ? Mit diesen Worten hat Pfarrer Michael Metzler als stellvertretender Stadtdekan am Donnerstag, 12. Juni, die Einweihungsfeiert der umgestalteten katholischen Kontakt- und Informationsstelle am Liebfrauenberg eröffnet und zugleich den neuen Namen der Einrichtung kurz und bündig vorgestellt. Während der sechsmonatigen Umbauzeit ist aus dem früheren Kirchenladen i-punkt „punctum ? Begegnung, Information, Gespräch“ geworden, mit neuem Konzept und heller, moderner Gestaltung. „Wir sind wieder da“, freute sich Patricia Nell, Leiterin der Einrichtung. Jetzt könnten die Menschen in der Innenstadt in zentraler Lage wieder das finden, was zuallererst wichtig sei: „erstmal Menschsein dürfen“. Punctum wolle ein „kleines Zentrum der Begegnung“ sein für alle, die Rat, Information und Hilfe suchten.
Mitten in der Großstadt als Kirche präsent und unmittelbar erreichbar zu sein, das war die Idee, die der Einrichtung seit ihren Anfängen im Jahr 1992 zugrunde lag und der sie bis heute treu geblieben ist. Der vor siebzehn Jahren an dieser Stelle eröffnete Pavillon präsentiert sich nach den sechsmonatigen Umbaumaßnahmen freundlich und einladend. Die Besucher ? jeden Tag sind es bis zu einhundert ? können in einem eigenen, gemütlichen Cafébereich fair gehandelten Kaffee und Kuchen genießen. Ein Infopoint mit Internet und ein schalldichter Raum für ungestörte Gespräche ergänzen das Angebot.
Attraktiver Blickpunkt an der Rückwand des Raumes ist eine große Fotowand. Die jungen und alten Frankfurter unterschiedlicher Herkunft, die hier porträtiert sind, spiegeln das multikulturelle Umfeld von punctum wider und verweisen auf das Anliegen von Patricia Nell und ihren Mitarbeitern Dr. Herbert Poensgen und Gabriele Braun-Hefter, das die Einrichtungsleiterin in ihrer Ansprache hervorhebt: „Hier sind Menschen für Menschen da.“
Manchmal brauche es punktuelle Begegnungen, um über das eigene Verhältnis zu Glaube, Kirche, Gott nachzudenken, sagte Gastredner Stephan Dedring: Kontaktflächen, um das in den Blick zu nehmen, was das Leben ausmache. Der evangelische Pfarrer aus Mönchengladbach, Vorsitzender des Arbeitskreises Kirche in der City der Evangelischen Kirche im Rheinland, erinnerte in seinem Grußwort an die Ursprungsgeschichten der Citypastoral im neuen Testament: Paulus in Athen, und unterstrich seine Überzeugung, dass wir heute mehr denn je in den Städten „ein punctum (brauchen), das offen ist, den Dialog sucht und führen kann.“ Damit würden Punkte geschaffen, um die Geschichte der Menschen mit ihrer Kirche fort zu schreiben.
Wie der i-punkt ist die neue Einrichtung, deren Träger der Gesamtverband der katholischen Kirchengemeinden in Frankfurt ist, weiterhin auch erste Anlaufstelle für Menschen, die neu oder wieder in die katholische Kirche eintreten wollen. Für Publikumsverkehr ist punctum erstmals wieder ab Freitag, 13. Juni, um 10 Uhr geöffnet. (rei)
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