Limburg, 25.09.2020

Kenner der Struktur mit externem Blick

Die Ergebnisse und Vorschläge aus dem MHG-Projekt des Bistums Limburg umsetzen: Das ist die Aufgabe von Dr. Dr. Caspar Söling als Bischöflicher Beauftragter.

Dr. Dr. Caspar Söling wird Bischöflicher Beauftragter für die Implementierung des MHG-Folgeprojekts „Betroffene hören - Missbrauch verhindern“ im Bistum Limburg. Der 55-jährige wird das neugeschaffene Amt zum 1. Oktober übernehmen. Seine Tätigkeit als Sprecher der Geschäftsführung der Sankt Vincenzstift gGmbH in Rüdesheim und der Antoniushaus gGmbH in Hochheim wird er mit 80 Prozent seiner Arbeitszeit beibehalten. Einen Tag pro Woche wird er in seiner neuen, zusätzlichen Aufgabe für das Bistum tätig sein. Dabei unterstützen ihn ein Referent und eine Steuerungsgruppe, in der Professor Dr. Peter Platen, der Leiter der Abteilung Kirchliches Recht, und Silke Lechtenböhmer, die Ansprechpartnerin für den Synodalen Weg, mitarbeiten werden.
„Ich freue mich, dass sich Caspar Söling dieser Herausforderung stellt. Er ist zum einen ein Kenner des Bistums und seiner Strukturen und hat zum anderen einen externen Blick, da er auch andere Unternehmenskulturen gut kennt“, sagt Bischof Dr. Georg Bätzing. Söling sei eine Person mit Führungserfahrung und Projektleitungskompetenz. Zudem habe er im Sankt Vincenzstift ein umfassendes Aufarbeitungsprojekt von sexuellem Missbrauch initiiert und verantwortet. „Caspar Söling war zudem einer der 70 Experten, die im MHG-Folgeprojekt des Bistums mitgearbeitet haben und deshalb die Ergebnisse besonders gut kennt“, so Bätzing.  

Beauftragter arbeitet unabhängig 

Als Bischöflicher Beauftragter wird Söling im Auftrag des Bischofs einen Prozess steuern, der die Kommunikation und dauerhafte Umsetzung der Ergebnisse des MHG-Folgeprojektes in die Organisation des Bistums sicherstellen wird. In seiner Funktion ist er mit der nötigen Autorität ausgestattet und kann auf die Ressourcen des Bischöflichen Ordinariats zurückgreifen. Über seine Arbeit informiert er die diözesanen Gremien und die Bistumsspitze. Er wird eng mit einer siebenköpfigen unabhängigen diözesanen Kommission zur Aufarbeitung zusammenarbeiten und ihr berichten. 

Caspar Söling ist Theologe und Biologe. Von 1995 bis 2004 war er Persönlicher Referent von Bischof Franz Kamphaus und kennt aus dieser Zeit die kurialen und synodalen Gremien des Bistums. Im Jahr 2006 wurde er Direktor des Sankt Vincenzstiftes, der größten Einrichtung für Menschen mit Behinderung im Bistum Limburg. Seit 2010 gehört das Sankt Vincenzstift zur Josefs-Gesellschaft. 2015 übernahm Söling auch die Geschäftsführung des Antoniushauses in Hochheim. Söling ist seitdem Sprecher einer aus drei Personen bestehenden Geschäftsführung und für die interne und externe Kommunikation, die Strategie der Einrichtungen, die Schulen und den Bereich Personal verantwortlich. Von 2014 bis 2020 war er außerdem im Vorstand des Caritasverbandes für die Diözese Limburg. Er lebt mit seiner Familie im Rheingau.  

Hintergrund

Die deutschen Bischöfe haben in den Jahren 2014 bis 2018 das Forschungsprojekt „Sexueller Missbrauch an Minderjährigen durch katholische Priester, Diakone und männliche Ordensangehörige im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz“ durchführen lassen. In Folge dieses Forschungsprojektes wurde im Bistum Limburg ab Mai 2019 das Projekt „Betroffene hören – Missbrauch verhindern“ geplant und von September 2019 bis Juni 2020 durchgeführt. Das Projekt fußte auf den Ergebnissen der bundesweiten MHG-Studie. Auftraggeber des Projektes waren die Präsidentin der Limburger Diözesanversammlung Ingeborg Schillai und der Diözesanbischof Dr. Georg Bätzing. 
Das Projekt sollte einen Beitrag dazu leisten, dass sexueller Missbrauch an Minderjährigen und Schutzbefohlenen im Verantwortungsbereich des Bistums Limburg verhindert und bei neuen Fällen nach den Projektergebnissen gehandelt wird. Insgesamt arbeiteten 70 Experten in neun Teilprojekten im Projekt mit. Die Ergebnisse dieser neun Teilprojekte wurden den Auftraggebern am 13. Juni 2020 in der Frankfurter Paulskirche übergeben. Zu den Ergebnissen gehört auch ein Implementierungsplan mit insgesamt 61 Punkten, die dazu beitragen sollen, dass das Projektziel erreicht werden kann und sexueller Missbrauch im Bistum Limburg verhindert und Betroffene gehört werden.  

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