FRANKFURT

Ein Preis für zwei Frauen

Zwei Frauen erhalten die Bartholomäusplakette der Frankfurter Stadtkirche für ihr ehrenamtliches Engagement.

Während die Initiative Maria 2.0 für mehr Rechte von Frauen in der katholischen Kirche immer mehr Zuspruch gewinnt, ehrt die katholische Stadtkirche in Frankfurt zwei Frauen mit der Bartholomäusplakette für besonderes ehrenamtliches Engagement.

Als jüngste Preisträgerin hat die Polizeioberkommissarin Rebekka Rammé (32) am Sonntag, 25. August, zum Abschluss des traditionellen Bartholomäus- und Stadtkirchenfestes die Auszeichnung für ihre vielfältigen Aufgaben in der Jugendarbeit erhalten. Wie Julia Koik, die stellvertretende Leiterin der Jugendkirche Jona, in ihrer Laudatio hervorhob, ist es Rebekka Rammé ein besonderes Anliegen, dass Jugendliche in der Stadtpolitik gehört werden.

Frauen brauchen mehr Wertschätzung

Von 2006 bis 2013 war sie Vorsitzende des Stadtjugendrates der Katholischen Jugend Frankfurt (KJF),  von 2013 bis 2018 Vorsitzende des Frankfurter Jugendrings, der Vertretung unterschiedlicher Jugendorganisationen in Frankfurt. Dort hat sie 2014 und 2016 die Parade der Kulturen mit verantwortet. Zur Zeit ist die Mutter von zwei kleinen Jungen an einem Jugendring-Projekt zum Aufbau von Jugendverbandsarbeit in Moscheegemeinden beteiligt. Als Polizistin ist sie außerdem im Beirat der katholischen Polizeiseelsorge in Hessen aktiv. Außerdem leitet sie Ehevorbereitungskurse für junge Paare, die sich katholisch trauen lassen wollen, und begleitet eine junge syrische Familie im Caritas-Mentoringprogramm Companion.

Rebekka Rammé appellierte in ihrer Dankesrede an Kirche, Stadtpolitik und Gesellschaft, Jugendlichen eine „echte Mitsprachemöglichkeit und Beteiligung an Entscheidungen“ einzuräumen. Das Engagement von Jugendlichen hänge auch davon ab, dass man sie einbeziehe und teilhaben lasse. Auch die Rolle von Frauen in der Kirche, sagte Rammé in Anspielung auf die Initiative Maria 2.0, müsse stärker wertgeschätzt werden. Es sei gut und wichtig, Frauen für ihr ehrenamtliches Engagement zu ehren: „Das ist aber nur ein Zeichen, dem müssen Taten folgen.“

Eine Plakette für viele

Sonja Rustemeyer (78) ist vor allem im Malteser Hilfsdienst aktiv. Florian Dernbach von den Maltesern würdigte ihre „zuverlässige, treue und herzliche Art“, ihre Arbeit zu tun. Ihre große Lebensleistung sei vorbildhaft. Sie suche nicht die große Bühne, schaffe aber mit ihrem 30-köpfigen ehrenamtlichen Team eine enorme Leistung: Seit 2003 hat Rustemeyer den Malteser-Kulturbegleitdienst aufgebaut und geleitet, der in dieser Zeit rund 900 ältere und behinderte Frankfurter auf 75 Ausflügen mit Kultur und Geselligkeit in Kontakt gebracht hat. Seit 2006 leitet Rustemeyer darüber hinaus das Café Malta beim jährlichen Malteser Benefizmarkt und erwirtschaftet damit einen wesentlichen Teil des Erlöses der Gesamtveranstaltung zugunsten des Frankfurter Malteser Besuchs- und Begleitdienstes.

Sonja Rustemeyer betonte in ihrer Danksagung, eigentlich müsse ihre Plakette in viele Stücke geteilt werden, sei doch das gesamte Team Motor des Kulturbegleitdienstes und des Café Malta.

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