FRANKFURT, 15.04.2019
Gebet den Armen im Hospital um Gottes Willen
Einst ein mittelalterliches Hospiz für sieche Reisende, verwundete Soldaten, Mägde und Knechte, heute eine moderne weltlich verwaltete Institution im Gesundheitswesen: Die Frankfurter Stiftung Hospital zum Heiligen Geist, die 2017 ihr 750-jähriges Jubiläum feiern konnte, ist eine der ältesten noch existierenden milden Stiftungen der Stadt. 1267 wurde sie erstmals urkundlich erwähnt.
Unter dem Titel "Gebet den Armen im Hospital um Gottes Willen – 750 Jahre Stiftung Hospital zum Heiligen Geist" zeigt das Frankfurter Dommuseum vom 8. März bis zum 30. Juni die Geschichte der Stiftung im Wandel der Zeiten und stellt ihre Wechselwirkung mit der Entwicklung der Stadt Frankfurt dar. Im Laufe dieser Zeit musste die Stiftung zahlreiche existenzbedrohende Ereignisse überstehen: Pestepidemien, Kriege, Wirtschaftskrisen und Revolutionen. Heute ist die Stiftung Trägerin von neun Einrichtungen und Unternehmen, in deren Mittelpunkt die medizinische Versorgung steht. Dazu gehören u.a. das Hospital zum Heiligen Geist, das Krankenhaus Nordwest, zwei Seniorenstifte und die Krankenpflegeschule Agnes Karll.
Die Ausstellung zeigt Reproduktionen von Urkunden, Aquarelle des alten Hospitals, Gefäße der Liturgie und andere wertvolle Objekte – darunter die Opferstocktafel aus dem frühen 18. Jahrhundert, deren Inschrift der Ausstellung den Namen gab: Gebet den Armen im Hospital um Gottes Willen.
Eigens für die Ausstellung entstand eine Hörstation mit acht fiktiven Dialogen, in denen sich Stifter, Laienbrüder, Pilger, Pfründner, Siechenmutter, Arzt und Wirtschafter an verschiedenen Orten begegnen (Text: Miriam Würtz, Sprecher: Pirkko Cremer und Michael Quast). Ihre Gespräche vermitteln eine lebendige Atmosphäre der Geschichte der Stiftung zu unterschiedlichen Zeiten. Wie einst die Patienten im Hospital erleben die Besucher sie liegend und sehen dabei auf ein Mobile: eine Installation von Sounds of Silence.
Eröffnet wird die Ausstellung am Donnerstag, 7. März, um 17 Uhr im Haus am Dom (Großer Saal), Domplatz 3.
Begleitprogramm zur Ausstellung
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