FRANKFURT, 02.08.2019

Eritrea beschlagnahmt katholische Gesundheitsstationen

Die Verstaatlichung katholischer Krankenhäuser reiht sich ein in die historische Auseinandersetzung der katholischen Minderheit mit dem Regime.

Die eritreische Regierung hat im Juni 22 katholische Kliniken, Arztstationen und Gesundheitseinrichtungen beschlagnahmt und verstaatlicht. Die Patienten wurden aufgefordert, ihre Betten zu verlassen. Die vier katholischen Bischöfe Eritreas verurteilten dieses Vorgehen der Regierung. Deshalb ruft die eritreische katholische Gemeinde in Frankfurt am Sonntag, 11. August, zwischen 11 und 15 Uhr vor der Kirche St. Hedwig, Elsterstraße 18 in Griesheim, zu einer Solidaritätsaktion mit den Bischöfen vor Ort auf.

In den 22 Einrichtungen wurden mindestens 170.000 Personen versorgt. In einem Brief an die eritreische Gesundheitsministerin Amna Nurhusein schreiben die Bischöfe: „Die Kirche dieser Einrichtungen zu berauben bedeutet, ihre Existenzgrundlage zu untergraben und ihre Mitarbeiter der Verfolgung auszusetzen.“

Die jüngsten Verstaatlichungen katholischer Krankenhäuser reihen sich ein in eine historische Auseinandersetzung der kleinen katholischen Minderheit mit dem Regime, die bis zur Gründung des ostafrikanischen Landes 1993 zurückreicht. Die Kirche verstand sich schon immer als kritisches Sprachrohr des Volkes in dem kommunistischen Einparteienstaat.

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