FRANKFURT, 12.03.2018

Zur Luminale leuchten auch katholische Kirchen

Frankfurt leuchtet wieder zur Luminale - und mit der Stadt auch katholische Kirchen.

Von Sonntag 18., bis Freitag, 23. März, präsentiert die Luminale 2018 parallel zur internationalen Fachmesse Light + Building Lichtkunst aus der ganzen Welt in Frankfurt und Offenbach. Auf dem Programm stehen mehr als 140 Projekte in fünf Festivalkategorien – Art, Community, Study, Solutions und Better CIY.

Mit dabei sind auch katholische Kirchen in Frankfurt. Der Licht- und Performance-Künstler Ingo Bracke etwa fügt dem sakralen Raum der Liebfrauenkirche an der Hauptwache eine farbenmächtige, lichtflutende und klangvolle Performance hinzu, eine Licht-Oper, die Weltliches mit Metaphysischem verbindet. "ESWERDELICH:T ist Uraufführung, in jeder Aufführung Unikat und universelles Kunstwerk, ein Rausch für die Sinne. Es sind einmalige, geheimnisvolle Mensch-Raum-Erlebnisse, deren Ästhetik immer auch von Inhalten getragen wird. Mit der Schöpfungsgeschichte kann das Menschen-Ich mit dem Weltganzen in Verbindung treten", heißt es dazu in der Ankündigung von Liebfrauen.

Auch die Kirche St. Bonifatius in Sachsenhausen ist während der Luminale an jedem Abend geöffnet. Ab 19 Uhr laden zu jeder vollen Stunde unterschiedliche Solisten zu täglich neu gestalteten Kompositionen aus Licht und Musik ein. In der stimmungsvoll beleuchteten Krypta können Besucher zudem innehalten, sich von biblischen Texten inspirieren lassen und beten. Das Schülercafé ORCA hat ebenfalls den ganzen Abend geöffnet und bietet die Möglichkeit zur Stärkung mit kleinen Snacks und Getränken sowie zum Gespräch.

"Heller als ihr denkt" heißt es am Bügel, wo die Kirche St. Lioba inmitten des Stadtteils Nieder-Eschbach zum Leuchtturm werden wird.

Vom 18. März an wird außerdem der neugotische Kirchenbau St. Antonius im Westend einer der Schauplätze der Luminale. Schon zum zweiten Mal in Folge realisiert der zur Dompfarrei St. Bartolomäus gehörende, katholische Kirchort St. Antonius ein Projekt zu dem renommierten Frankfurter Lichtfestival, das alle zwei Jahre stattfindet. Die Overheadprojektionen der Hamburger Lichtkünstlerin Katrin Bethge überziehen die Innenwände der im südlichen Westend gelegenen Kirche mit vergänglicher Malerei. Auf der Arbeitsfläche eines Projektors entstehen mit lichtbrechenden Objekten, Flüssigkeiten und alltäglichen Materialien kosmische wie mikroskopische Räume aus Licht. Eine Art Echtzeitfilm wird aus der Bewegung auf der Arbeitsfläche in den Raum übertragen.

„Wir freuen uns riesig, dass es dieses Jahr wieder möglich war, uns an der Luminale zu beteiligen. Das ist eine tolle Gelegenheit, unsere Kirche zu öffnen und Menschen aus dem Frankfurter Westend und der Stadt einzuladen“, sagt Pastoralreferentin Beatrix Henrich vom Kirchort St. Antonius, den sie seit zwölf Jahren betreut.

OB Feldmann eröffnet die Biennale für Lichtkunst und Stadtgestaltung am 18. März um voraussichtlich 19.30 Uhr, wenn der Römer zu leuchten beginnt. Neben dem Römer werden während der Luminale vier weitere bekannte Frankfurter Sehenswürdigkeiten zu Lichtkunstwerken: Das italienische Künstlerkollektiv Karmachina beleuchtet in einer Videomapping-Show die Geschichte der Alten Oper, das Bremer Künstlerkollektiv Urbanscreen verwandelt gemeinsam mit dem Illustrator Andreas Preis die Fassade der Europäischen Zentralbank in eine animierte Street-Art-Galerie. Die Wiener Künstlerin Victoria Coeln schafft in der St. Katharinenkirche einen polychromen Lichtraum. Der Frankfurter Fabian Thiele nimmt den Baubeginn des Eisernen Stegs vor 150 Jahren zum Anlass für eine Typo-Installation mit einem Gedicht des Mundartdichters Friedrich Stoltze.

Neu bei der Lunimale 2018 ist unter anderem ein Light Walk, der 35 künstlerische Arbeiten aus allen Kategorien zu einer innerstädtischen Galerie zusammenfasst und Wahrzeichen sowie Denkmäler mit unentdeckten und abseitigen Orten verbindet. Besucher können den Light Walk in zahlreichen Führungen erkunden. Im ATELIERFRANKFURT werden rund 1000 Quadratmeter Fläche mit neun Installationen, Performances, Lichtskulpturen und Videoarbeiten bespielt. Die Fassade des Bauprojekts Kornmarkt-Arkaden wird zur riesigen interaktiven Popcorn-Maschine, die Zuschauer durch Klatschen in Gang setzen und zum Überlaufen bringen können. Auf dem Goetheplatz entsteht mit „Glowblow“ eine dynamische Lichtblase, mit der Installation „Schattenwerfer“ schlagen Künstler am Mainufer die entgegengesetzte Richtung ein – sie entfernen das Licht in der Platanenallee am nördlichen Mainufer nahe des Holbeinstegs und erzeugen damit immer neue Lichtstimmungen. Im benachbarten Nizza sind Erwachsene und Kinder eingeladen, mit Leuchtkugeln zu spielen.

Das komplette Programm der Luminale ist auf http://www.luminale-frankfurt.de zu finden.

Mit rund 200.000 Besuchern zählt die Luminale zu den größten Veranstaltungen in Frankfurt und der Region Rhein-Main. Zeitgleich zur internationalen Fachmesse Light + Building findet das Lichtfestival alle zwei Jahre statt. Begründet wurde die Luminale im Jahr 2002 durch die Messe Frankfurt, die seither das Festival umfangreich fördert und unterstützt. In diesem Jahr geht die Luminale mit einem neuen Konzept an den Start. Frankfurt und Offenbach werden nicht nur Bühne für die Lichtkunst, sondern selbst auch Gegenstand des Festivals sein.

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