FRANKFURT, 11.11.2018
Trost und Zuspruch von der Heiligen Bernadette
Mit Rollstühlen und Gehhilfen sind die Menschen an diesem Sonntag, 11. November, in den Frankfurter Kaiserdom St. Bartholomäus gepilgert. Alte und gebrechliche, aber auch viele junge Menschen stehen in stiller Andacht in der Reihe vor dem Altar. Dort ist der Reliquienschrein der Heiligen Bernadette von Lourdes aufgebaut, an den Seiten stehen große Schüsseln mit dem heilbringenden Lourdes-Wasser. Die Menschen benetzen sich damit Hände und Gesicht, verharren im stillen Gebet, knien nieder, bekreuzigen sich. Wer das Wasser nicht selbst aufnehmen kann, erhält Hilfe von Maltesern und Ehrenamtlichen der Deutschen Hospitalité Notre Dame de Lourdes. Viele Gläubige gehen anschließend in die Seitenkapellen, wo Priester ihnen die Beichte abnehmen und das Sakrament der Versöhnung spenden.
Der Deutschen Hospitalité ist es zu verdanken, dass die vielen hundert Menschen hier in Berührung kommen mit einem Abglanz des berühmten französischen Wallfahrtsortes. Zu ihrem 25-jährigen Bestehen hat die Gruppe, deren ehrenbamtliche Mitglieder jedes Jahr eine Woche in Lourdes verbringen, um kranken und behinderten Pilgern dort zu helfen, die Reise des Reliquienschreins, der Knochensplitter der Heiligen aus ihrer Rippe enthält, durch 13 deutsche Bistümer organisiert. So können auch Menschen, denen der Weg nach Lourdes zu weit oder zu beschwerlich ist, die Hilfe der Heiligen erbitten.
Eine Quelle, die bis heute sprudelt
Vor 160 Jahren war dem 14-jährigen Mädchen Bernadette in dem kleinen Ort Lourdes in den Pyrenäen die Gottesmutter erschienen und hatte zu Umkehr und Buße aufgerufen. Auf Geheiß der „Schönen Dame“, wie Bernadette die Erscheinung nannte, grub das Mädchen eine Quelle aus, die bis heute sprudelt. Zahlreiche Menschen finden in Lourdes Trost und Stärkung im Glauben. Auch dem Glauben fernstehende Besucher des Wallfahrtsortes berichten von dem beeindruckenden liebevollen Miteinander von Kranken und Gesunden. Von den vielen Heilungen, die dort geschehen, hat die Kirche offiziell 70 als unerklärbare Wunder anerkannt.
Bernadette starb im Alter von nur 35 Jahren als Nonne im Kloster von Nevers. Ihr Leben war geprägt von großem körperlichem Leiden, aber auch von tiefem Glauben und bedingungsloser Nächstenliebe. Diese tiefe Gottes- und Nächstenliebe Bernadettes ist Vorbild und Grundlage für den Dienst in der Deutschen Hospitalité in Lourdes.
1933 sprach Papst Pius XI. Bernadette, genannt "Seherin von Lourdes", heilig. Die Verehrung von Heiligen ist im Glaubensleben der katholischen Kirche fest verankert. Dafür stehen die vielen Gedenk- und Namenstage im Laufe des Kirchenjahres.
Bildergalerie