FRANKFURT, 19.11.2018

Lessings Ringparabel als Religionskritik

Toleranz und Dialog der Religionen: Die szenische Lesung aus dem Drama "Nathan der Weise" am 27. November in Frankfurt regt zum interreligiösen Austausch an.

1779 veröffentlichte Gotthold Ephraim Lessing sein berühmtes Drama „Nathan der Weise“, dessen Ringparabel seit Jahrhunderten zur Veranschaulichung von Toleranz und Dialog der Religionen herangezogen wird. Auszüge aus dem Theaterstück werden Schauspieler des Theater Willy Praml deshalb am Dienstag, 27. November 2018, um 19 Uhr im Saal der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG), Siolistraße 7, am Campus Westend der Goethe-Universität Frankfurt szenisch lesen. Aber Lessing ist mehr als religiöse Gleichmacherei. Er kann provozieren, widerborstig und scharf sein - und er ist es vor allem im ersten Teil der Ringparabel. Pater Tobias Specker SJ, Junior-Professor für Katholische Theologie im Angesicht des Islam an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen Frankfurt, wird im Dialog mit den aufgeführten Szenen auf die sperrigen und gerade für den spätmodernen Menschen provokanten Seiten der Ringparabel eingehen. Im Anschluss ist Gelegenheit für Begegnung und Gespräch.

Interreligiöser Dialog

Der Vortrag und die szenische Lesung zählen zu einer Reihe von Veranstaltungen und Projekten, die Frankfurter Studierende und Hochschulgemeinden bereits seit einigen Jahren unter dem Titel „Café Abraham“ durchführen. Benannt nach dem Stammvater dreier großer Religionen lädt das Café Abraham immer wieder zum interreligiösen Dialog ein. Im Hinblick auf die täglichen Nachrichten von Hass, Gewalt, Intoleranz und Terrordrohungen, aber auch vor dem Hintergrund der Flüchtlingsbewegungen ist es Studierenden der Frankfurter Goethe-Universität ein Anliegen, ein deutliches Zeichen für Dialog und Toleranz zu setzen. Gemeinsam wollen sie darauf aufmerksam machen, dass Studierende unterschiedlicher Religionen friedlich zusammenleben, gemeinsam studieren und den Dialog miteinander suchen. Um dieses Anliegen zu unterstützen, inszenierten sie in den vergangenen beiden Jahren unter anderem das viel beachtete Fotoprojekt „Humans of Goethe“. Das Café Abraham wird getragen von der Evangelischen Studierendengemeinde (ESG), der Islamischen (IHG) und der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG), der Jüdischen Studierendenunion Deutschland (JSUD) sowie von den Fachschaften der Fachbereiche Evangelische und Katholische Theologie und der Islamischen Studien der Goethe-Universität.

Aktuelle Informationen auf www.facebook.com/CafeAbraham.

 

 

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