FRANKFURT, 08.09.2018

Dem Himmel ein bisschen näher

Marienfeste bringen den Himmel ein Stück näher: Bischof Bätzing feiert mit muttersprachlichen Gemeinden.

In der Nähe der Muttergottes ist Gläubigen der Himmel ein Stück näher als sonst im Alltag. Am Fest Mariä Geburt hat der Bischof von Limburg, Georg Bätzing, am Samstag, 8. September, in der Frankfurter Kirche Mutter vom Guten Rat in Niederrad mit mehr als 700 Katholiken aus aller Welt die "Mutter aller Völker" - so das Motto des Festes - gefeiert.

Die "Geburtstagsparty für Maria, unsere Königin, unsere Mutter und Schwester" sei eine gute Gelegenheit, die Schätze der himmlischen Gnade neu zu entdecken, sagte der Bischof in der überfüllten Kirche vor Mitgliedern aus den 34 Gemeinden von Katholiken anderer Muttersprache, die es im Bistum gibt. Das Geheimnis der Gottesmutter sei ihr "Ja" zur Welt, zu Gott, zum Leben. Im Alltag begegne den meisten Menschen allzuoft ein Nein, wenn Ausgrenzung und Abschottung überhand nähmen. Die immer offener zutage tretende Fremdenfeindlichkeit in Deutschland offenbare so viel "Bosheit, Hetze und Hass". Dem müsse das "Ja zu Gott" entgegengestellt werden. Denn Gott wolle, dass die Menschen frei sind und ohne Grenzen leben könnten. 

Der Bischof dankte den muttersprachlichen Gemeinden, die so viel Kraft für Geflüchtete und Neuankömmlinge aufbrächten. Frieden und Sicherheit seien in der alten Welt noch lange nicht da, doch die Menschen, die sich in der Flüchtlingshilfe engagierten, sorgten für ein "erstes Stück Sicherheit". So werde die Kraft Gottes greifbar und es könne eine neue heile Welt wachsen, "weil Jesus spürbar ist".

Im Anschluss an den Gottesdienst zogen die Gläubigen in einer langen Prozession singend und betend durch den Stadtteil. Sie trugen eine mit Blumen geschmückte Marienstatue mit. Danach gab es bei einem Begegnungsfest internationale Speisen.

Im Bistum Limburg gibt es 34 Gemeinden von Katholiken anderer Muttersprache, die aus mehr als 80 Nationen kommen, von Korea bis Brasilien, von Slowenien bis Nigeria, von den Philippinen bis Portugal. Sie ermöglichen den Gläubigen, in ihrer eigenen Muttersprache zu beten und Gottesdienst zu feiern, sich gegenseitig zu unterstützen und vertraute Traditionen zu pflegen. So sollen Menschen eine neue Heimat finden, ohne ihre Wurzeln zu verlieren.

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