FRANKFURT, 29.11.2018

Chinesischer Blick auf deutschen Religionsunterricht

Chinesen zu Besuch im Religionsunterricht: besonders interessieren Wirtschaftsmodelle und Wirtschaftsethik

Ungewohnter Besuch an der Franz-Böhm-Schule in Frankfurt: Dass eine chinesische Delegation einer deutschen Berufsschule einen Besuch abstattet, ist schon ingewöhnlich genug. Dass sich die 24 Mitarbeiter des Nationalen Volkskongresses der Volksrepublik China und verschiedener chinesischer Provinzen dabei vor allem für christlichen Religionsunterricht interessierte, gibt es wohl noch seltener. Doch die Gäste erwiesen sich als äußerst wissbegierig: Die Praxis des Religionsunterrichts in Deutschland sowie Informationen und Hintergründe zu interkultureller Arbeit waren am Montag, 26. November, besonders gefragt.

Der katholische Religionslehrer Reinhard Olt führte mit drei Kollegen in das deutsche Modell der Kooperation von Kirchen und Staat ein und zeigte anhand praktischer Unterrichtsbeispiele, wie Religionsunterricht an Beruflichen Schulen funktionieren kann. Dabei interessierten sich die chinesischen Gästen besonders dafür, wie berufliche und gesellschaftliche Realität im Religionsunterricht bearbeitet wird. Lebhaftes Interesse galt den Unterrichtsmodellen zur Auseinandersetzung mit Lebensentwürfen, Wirtschaftsmodellen und Wirtschaftsethik. In China, so die Gäste, schreite die technische und ökonomische Entwicklung rasant voran, die ethische Aufarbeitung hinke aber vielfach hinterher, viele Menschen seien überfordert. So zeigte die Delegation auch großes Interesse am „Netzwerk Beratung“ an der FBS, in dessen Rahmen Schüler Rat und Hilfe in vielen Bereich finden, aber auch aktiv begleitet werden.

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