FRANKFURT, 05.11.2018

80 Jahre danach: „Im Gehen erinnern“

Am 9. November jährt sich zum 80. Mal die Pogromnacht. Miteinander füreinander erinnern wollen Christen und Juden an diesem Tag.

Im Gehen erinnern: Zum 80. Jahrestag der Reichspogromnacht am Freitag, 9. November, wollen Christen und Juden in Frankfurt gemeinsam der Ereignisse gedenken, die als Fanal der Judenvernichtung im „Dritten Reich“ gelten. Evangelische und katholische Kirche laden zusammen mit der Jüdischen Gemeinde in Frankfurt, der Jüdischen Volkshochschule und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit zu einem Gedenkweg zu Orten ein, die an die Geschehnisse der Reichspogromnacht und die Schoah erinnern. An den jeweiligen Orten wird mit Lesungen und Gebeten an die Ereignisse erinnert, "miteinander - füreinander". 

Der Weg beginnt um 13.30 Uhr an der Südseite des Frankfurter Doms St. bartholomäus. Dort erinnert die Statue des Josefs mit dem „Judenhut“ an ein Pogrom aus dem Mittelalter. Er führt weiter zum Dominikanerkloster, wo die Teilnehmer der Gedenkveranstaltung zwischen Heiliggeistkirche und Spenerhaus die Perspektive des Malers  Max Beckmann einnehmen können, als er sein berühmtes Bild der Synagoge am Börneplatz malte, das zu den wichtigsten Werken der Städelsammlung zählt.

Am Börneplatz erinnert anschließend eine Lesung an das jüdische Ghetto. Danach folgt der Weg den Stolpersteinen in der Uhlandstraße hin zum Paul-Arnsberg-Platz und endet schließlich an dem öffentlich zugänglichen Teil der Erinnerungsstätte an der Europäischen Zentralbank. Dort werden der evangelische Stadtdekan Achim Knecht, der katholische Stadtdekan Johannes zu Eltz und Rabbiner Julian-Chaim Soussan sprechen. Die Veranstalltung ist um 15.30 Uhr zu Ende – vor dem Schabbatbeginn zum Einbruch der Dunkelheit.

Zum Anfang der Seite springen