02.06.2017

Pastoralpsychologe Pater Frielingsdorf gestorben

Hochschule Sankt Georgen trauert um verdienten Jesuiten

FRANKFURT.- Nach schwerer Krankheit ist der Pastoralpsychologe <link http: www.sankt-georgen.de lehrstuehlelehrende emeriti karl-frielingsdorf-sj _blank>Prof. Dr. Karl Frielingsdorf SJ am Fest Christi Himmelfahrt (25. Mai 2017) gestorben.. Der Jesuit war viele Jahre an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt-Oberrad tätig und hat sich weit über die Hochschule hinaus einen Namen als geistlicher und therapeutischer Begleiter und Seelsorger, Theologe und Wissenschaftler gemacht. Auch nach seiner Emeritierung war Pater Frielingsdorf auf dem interdisziplinären Gebiet von Pastoralpsychologie, Theologie und Spiritualität und in der seelsorglichen und therapeutischen Begleitung aktiv. Als Priester und Seelsorger war er bis in die letzten Wochen den Missionsärztlichen Schwestern verbunden. Diese Dienste hat er auch trotz wachsender Beeinträchtigungen durch verschiedene Krankheiten weiter geführt.

Karl Frielingsdorf wurde am 23.02.1933 in Düren in Westfalen geboren. Er studierte nach der philosophisch-theologischen Grundausbildung in Paris am Institut Catéchétique und am Institut de Psychologie pastorale, in Innsbruck und München am Katechetischen Institut der Universität und in Frankfurt am Sigmund-Freud-lnstitut. 1972 wurde P. Frielingsdorf in Sankt Georgen habilitiert für die Fächer Religionspädagogik und Pastoralpsychologie. Seit 1974 war P. Frielingsdorf Professor für Religionspädagogik und Pastoralpsychologie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen.

Zwischen 1975 und 1985 übernahm P. Frielingsdorf auch Lehraufträge an der Universität Frankfurt und der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom (mit dem Schwerpunkt Pastoralpsychologie). Von Beginn seiner Lehrtätigkeit an war er in der Aus- u. Fortbildung von Priestern, pastoralen Mitarbeitern, in der seelsorglichen Beratung und geistlichen Begleitung tätig. P. Frielingsdorf war Mitbegründer und langjähriger Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Pastoralpsychologie und im Auftrag der Bischöfe und Kirchenleitungen beider christlicher Konfessionen (1974) Mitverfasser des Dokuments "Zur Situation der Pastoralpsychologie in Deutschland", in dem zum ersten Mal offiziell zum Verhältnis von Psychologie und Theologie Stellung genommen wurde.

Seit Mitte der 70er Jahre konzentrierte sich Karl Frielingsdorf auf die Pastoralpsychologie und entwickelte im Laufe der Jahre anhand seiner Gruppenarbeit die von ihm so genannte "Schlüsselmethode", eine Form pastoraltherapeutischer Arbeit, die auch in der Seelsorge angewandt werden kann.

Mehr als 25 Jahre führte P. Frielingsdorf mit dem Referat für Ehe-, Familien- und Lebensberatung Osnabrück einen pastoraltherapeutischen Zweiwochen-Kurs in Positano (Süditalien) durch, an dem bis zu seiner Emeritierung 2001 mehr als 2000 Frauen und Männer teilgenommen haben und viele, die P. Frielingsdorf und Sankt Georgen bis heute dankbar verbunden sind.

Um seiner wissenschaftlichen und praktischen Arbeit in der Pastoralpsychologie eine wirksame Form geben zu können, gründete Karl Frielingsdorf 1991 in Sankt Georgen das "Institut für Pastoralpsychologie und Spiritualität". Seine Abschiedsvorlesung hielt P. Frielingsdorf 2001 unter dem Titel „Auf der Suche nach dem Leben begegnet Dir Gott. Zum Dialog zwischen Theologie und Psychologie“. 2004 übergab er die Leitung des Instituts für Pastoralpsychologie und Spiritualität an seinen Nachfolger Klaus Kießling. (pm)

Das Requiem ist am Freitag, 2. Juni, 9.30 Uhr, in St. Wendel, Altes Schützenhüttengäßchen 6, anschließend Beisetzung auf dem Frankfurter Südfriedhof, Darmstädter Landstraße 229.

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