06.03.2017
Im Honeymoon für Glaube und Kirche
LIMBURG/FRANKFURT.- Durch Handauflegung und Segensgebet hat Bischof Georg Bätzing am Sonntag, 5. März, rund 40 Erwachsene zur Taufe zugelassen. "Ich freue mich sehr, dass sie den Weg des Glaubens gehen wollen. Damit machen sie uns, die den Glauben schon länger leben, viel Mut", sagte Bätzing zu den Bewerbern, die mit ihren Taufpaten und Begleitern in den Limburger Dom zu ihrer "Feier der Zulassung" gekommen waren. Bätzing befragte die Taufbewerber zu ihrem Willen, die Sakramente zu empfangen. Anschließend beauftragte er die zuständigen Pfarrer, an Ostern die drei "Sakramente der Christwerdung" - Taufe, Firmung und Eucharistie - zu erteilen.
Unter den Taufbewerbern befanden sich in diesem Jahr zahlreiche Bewerber der koreanischen Gemeinde sowie mehrere Konvertiten aus dem Nahen und Mittleren Osten. Große Gruppen kamen aus Frankfurt und Wiesbaden.
Freude ist Schwester des Glaubens
In seiner Predigt betonte Bätzing die Großzügigkeit Gottes. "Gott hört nie auf zu geben. Er hat immer noch etwas mehr zu geben", sagte der Bischof. So wie er in der Bibel das Volk Israel in ein neues Land geführt habe, wolle er auch heute Menschen in ein neues Land führen und neue Perspektiven eröffnen. Frieden, Freude, Reue, Geduld, Sanftheit, Selbstbeherrschung und Güte seien einige Früchte des Glaubens, die Gott Menschen immer wieder schenken wolle. Die Taufbewerber bat er außerdem, sich die Freude am Glauben zu bewahren. "Ich habe viele von ihnen lachen sehen", sagte Bätzing mit Blick auf die vorhergehende Vorstellung in der Michaelskapelle nahe dem Dom. "Die Freude ist die Schwester des Glaubens. Bewahren sie sich die Freude über diesen Weg, den sie jetzt gehen dürfen."
Neugier, Entschiedenheit und Begeisterung am Glauben
"Die Kirche kann sich stolz und glücklich schätzen, dass es diese Taufbewerber gibt", meinte Michael Thurn. Der Frankfurter Bezirksreferent begleitet eine Gruppe von 15 Taufbewerbern in Frankfurt. Deren Neugier, öffentliche Entschiedenheit und Begeisterung am Glauben habe ihn beeindruckt. Die Bewerber hätten sich bereits von Gott berühren lassen, sagte Thurn. "Ihr seid im Honeymoon für Glaube und Kirche. Ihr seid ein starkes Zeichen für die Kirche."
In kurzen, berührenden Statements berichteten einige Taufbewerber während des Gottesdienstes über ihre Motivation und Gründe, sich taufen zu lassen. "Ich kann Gott nicht hören oder sehen, aber ich spüre ihn in meinem Herzen", sagte Taufbewerber Raeed. Früher habe er mit seiner Familie im Irak die Moschee besucht und gebetet. Aber schon hier habe er gemerkt, dass er nicht von ganzen Herzen im Islam verwurzelt sei. Später sei in ihm der Entschluss gereift, sich taufen zu lassen. "Es ist besser, wenn ich mich von Gott führen lasse, als dass ich meine eigenen Pläne verfolge", sagte er.
"Schon immer habe ich mich dem Christentum nahe gefühlt", sagte Vanessa. Je mehr sie sich mich mit dem Glauben und der katholischen Kirche beschäftigt habe, desto mehr habe sie sich wohl gefühlt, erklärt die junge Frau mit libanesischen Wurzeln. "Gott gibt mir Kraft, Sicherheit, Geborgenheit und Zugehörigkeit."
Bis zu 150 Erwachsene lassen sich jedes Jahr taufen
Im Bistum Limburg lassen sich jedes Jahr rund 100 bis 150 Erwachsene taufen. Zur Erwachsenentaufe gehört eine Vorbereitungszeit, der sogenannte Katechumenat. Nach der "Feier der Zulassung" beginnt für die Taufkandidaten eine Intensivphase mit Glaubenskurs und Katechesen mit haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern der Erwachsenenpastoral. Für viele Pfarreien im Bistum Limburg ist es oftmals noch eine ungewohnte Aufgabe nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsenen einen Zugang zum Glauben zu öffnen. (clm)
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