11.01.2017
Denkanstoß und Zeichen der Verbundenheit
FRANKFURT.- „Gesegnet sind Menschen, die Frieden stiften“ ? Dieser Satz findet sich seit Jahresbeginn auf großformatigen Bannern an allen Kirchen und Moscheen des Frankfurter Stadtteils Gallus. Bereits zum dritten Mal gestaltet der Arbeitskreis Interkultureller Dialog diese Aktion, initiiert vom Caritas-Quartiersmanagement im Frankfurter Programm Aktive Nachbarschaft. Die Vertreter von Kirchen und Moscheen möchten auf diese Weise ein Zeichen dafür setzen, wie wichtig der Dialog zwischen Kulturen und Religionen ist.
„Es ist nicht entscheidend, was andere glauben, sondern ob ich ihnen vertrauen kann“, betont Caritas-Quartiersmanagerin Maria Schmedt. Sie hat den Arbeitskreis Interkultureller Dialog, als Untergruppe des Präventionsrates der Stadt Frankfurt, vor zehn Jahren mit der Intention gegründet, einen persönlichen Austausch zwischen Vertretern von Kirchen, Moscheen und Stadtteil zu fördern und so für Verständnis und ein friedliches Zusammenleben zu sorgen. „Wir haben unterschiedliche Religionen, aber es gilt darauf aufzubauen, was uns verbindet“, ergänzt Malek Bougibar, Mitglied im Arbeitskreis für den Islamischen Verein Tarik Ben Ziad e. V. „Die Banner-Aktion soll ein Zeichen für diese Verbundenheit sein und gleichzeitig einen Denkanstoß bieten. So suchen wir immer nach Aussagen, die sich in ähnlicher Form in der Bibel und im Koran finden.“
Arbeitskreis schafft Vertrauen
Inzwischen hat sich der Arbeitskreis zu einer festen Institution im Stadtteil entwickelt. Die zehn Mitglieder sind freundschaftlich verbunden und besuchen sich regelmäßig zu Gottesdiensten und in der Gemeinde. „Unsere regelmäßigen Treffen, gemeinsame Veranstaltungen und die kurzen Abstimmungswege tragen dazu bei, unser Bewusstsein für andere zu schärfen. So schaffen wir Vertrauen untereinander, das uns auch durch schwierige Zeiten trägt“, betont Yusuf Colak aus dem BKV-Bildungs- und Kulturverein e. V. So sei es möglich, in der eigenen Gemeinde abgestimmte Informationen schnell weitergeben zu können. Neben regelmäßigen Veranstaltungen und Aktionen stehen die Mitglieder den Menschen im Stadtteil auch beratend zur Seite. „In Schulen und Kindergärten beispielsweise entstehen Fragen im alltäglichen Zusammenleben. Hier vermitteln wir oder bieten Gespräche an“, sagt Schmedt. Auf diese Weise leiste man Präventionsarbeit und könne vielen Probleme und kritischen Situationen bereits vorbeugen. (cv)