20.05.2016
Flüchtlingsarbeit größte Herausforderung für die Caritas
FRANKFURT.- „Die zügige Bereitstellung von Hilfen für Flüchtlinge war im vergangenen Jahr für den Caritasverband Frankfurt die größte Herausforderung“, stellt Caritasdirektorin Gaby Hagmans im Rückblick auf 2015 fest: „Ich denke, wir können stolz sein auf das, was wir da geleistet haben.“
„Wir konnten zeigen, dass wir auch außergewöhnliche Situationen meistern und in kurzer Zeit dringend nötige Hilfen aufbauen können. Das haben wir vor allem unglaublich einsatzfreudigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu verdanken, die sich zeitnah und flexibel der Flüchtlingshilfe zur Verfügung gestellt haben“, so die Caritas-Chefin. „Ich ärgere mich aber, dass in den Medien immer wieder von der „Flüchtlingskrise“ die Rede ist. Natürlich liegen nun noch große Aufgaben vor uns, Integration geht nicht in ein paar Wochen, aber der Sozialstaat und die Zivilgesellschaft haben bewiesen, dass sie diese Aufgaben bewältigen können. Von einer andauernden Krise kann man daher nicht mehr sprechen.“
Eine Darstellung der verschiedenen Caritas-Einsätze für Flüchtlinge in Frankfurt findet man im neuen Jahresbericht des Caritasverbands Frankfurt, der soeben erschienen ist. Daneben bietet die Broschüre einen guten Überblick über die Arbeit des Verbands mit seinen verschiedenen sozialen Arbeitsfeldern.
Schwerpunkt Familien
Neben der Flüchtlingsarbeit bildete auch im Jahr 2015 die Arbeit mit und für Familien einen Schwerpunkt. Das Angebot an Betreuungsplätzen wird kontinuierlich ausgeweitet, jedes Jahr entstehen neue Caritas-Kindertagesstätten in enger Kooperation mit der Stadt. Auch in der Kindertagespflege ist die Caritas mit ihrem Fachdienst im Westend und in Bockenheim aktiv. Es geht darum, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für die Eltern zu erleichtern und die soziale Entwicklung auch schon von sehr jungen Kindern zu fördern. Bei steigenden Lebenshaltungskosten, insbesondere für das Wohnen in der Stadt, ist es darüber hinaus unbedingt notwendig, dass beide Eltern guten Gewissens erwerbstätig sein können und die steigende Zahl von Alleinerziehenden von der Caritas unterstützt wird beim täglichen Spagat zwischen Kind und Arbeit.
Mit einem breiten Angebot an Beratung und Unterstützung in vielfältigen Problemlagen leistet die Caritas „Hilfe zur Selbsthilfe“ für Suchtkranke, Langzeitarbeitslose, Menschen ohne Wohnung, Neuzuwanderer, Asylsuchende, Überschuldete, pflegende Angehörige.
Aktive Nachbarschaft
Neben solchen auf den Einzelnen ausgerichteten Hilfen organisiert die Caritas auch Unterstützung durch strukturelle Maßnahmen, vor allem in gemeinwesenorientierten Projekten, oft in Kooperation mit dem Sozialdezernat der Stadt, zum Beispiel in der „Aktiven Nachbarschaft“ ? derzeit in fünf Stadtteilen. Auch die Pfarrgemeinden sind wichtige Kooperationspartner für den Caritasverband. So gibt es stadtweit zehn Hilfenetze, deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter alten, kranken und behinderten Menschen durch ihre Unterstützungsleistungen ein selbständiges Leben in den eigenen vier Wänden ermöglichen. Und wer Pflege benötigt, kann das Angebot der Caritas-Zentralstationen abrufen, denn neben Kindern und Eltern sind auch alte Menschen ein Arbeitsschwerpunkt der Caritas. Zusätzlich zur ambulanten häuslichen Pflege bietet die Caritas stationäre Betreuung in drei Altenpflegeheimen in Hausen, Niederrad und in der Innenstadt. Auch Kurzzeitpflege ist hier möglich.
In Frankfurt steht zu wenig bezahlbarer Wohnraum für Menschen mit kleineren und mittleren Einkommen, aber auch für das Anmieten von Räumen für Einrichtungen der sozialen Arbeit zur Verfügung. Die wachsende Stadt benötigt jedoch eine mitwachsende Infrastruktur. Der Caritasverband wird sich daher zukünftig auch stärker für die Stadtentwicklung hin zu einer sozialen, gerechten Stadt Frankfurt einsetzen.
Mehr Informationen zur Arbeit des Verbandes finden sich im Jahresbericht 2015. Kurze Texte über einzelne Projekte geben interessante Einblicke in die Vielfalt der Caritas-Arbeit. Ein Serviceteil mit Stadtplan, Übersicht über die Fachabteilungen mit ihren Einrichtungen, wichtigen Adressen und Telefonnummern ergänzt die Berichte und erleichtert potentiellen Klientinnen und Klienten die Kontaktaufnahme. (pm)
Der Jahresbericht 2015 ist im Internet abrufbar unter <link http: www.caritas-frankfurt.de>www.caritas-frankfurt.de (links auf der Portalseite).