27.11.2014
Vorweihnachtliche Krippenfeier im Hauptbahnhof
FRANKFURT.- Die ökumenische Bahnhofsmission am Frankfurter Hauptbahnhof, die vom Caritasverband und vom Diakonischen Werk getragen wird, lädt auch in diesem Jahr wieder zu verschiedenen Veranstaltungen im Advent zur Einstimmung auf das Weihnachtsfest ein.
Zum achten Mal stellt die Bahnhofsmission eine Krippe aus lebensgroßen Holzfiguren in der B-Ebene des Hauptbahnhofs (in der Nähe der Treppe hinunter zu den U-Bahnen) auf. Sie ist ein Werk von Schülern der Kenar-Schule in Zakopane (Polen), die auf eine mehr als 120-jährige Kunsthandwerkstradition zurückblickt. Diesmal trägt die Krippe das Motto „Bethlehem und die Obdachlosen“. Die Krippe soll die Menschen in der Adventszeit an den christlichen Ursprung des Weihnachtsfestes erinnern und sie einladen, sich eine kleine Auszeit zu gönnen.
Am Mittwoch, 3. Dezember, um 16:00 Uhr gibt es eine stimmungsvolle Krippenfeier mit Trompeten- und Posaunenklängen, Liedern und Texten, bei der die Krippe und das Motto näher vorgestellt werden. Neben Maria, Josef und dem Kind zeigt die Krippe Abbé Pierre (1912-2007), Frankreichs „Vater der Armen“, Wladyslaw Zebrowski (1870?1947), in Polen auch bekannt als Bruder Zeno, und Josefina Bakita (1840-1877) aus dem Sudan, die als Sklavin nach Italien verschleppt wurde.
Abbé Pierre ist in Frankreich bekannt geworden als Gründer der Vereinigung „Emmaus“, die Unterkünfte für Obdachlose baut. Bruder Zeno, ein Mitbruder von Maximilian Kolbe, ging mit diesem als Missionar nach Japan und richtete nach dem 2. Weltkrieg Waisenhäuser und Häuser für Wohnungslose ein. Die Afrikanerin Josefina Bakita wurde als Zehnjährige zusammen mit einer Freundin von Räubern verschleppt und an arabische Sklavenhändler verkauft. Sie kam schließlich nach Italien - noch immer als Sklavin. Sie wurde in Venedig in einem Kloster der Canossianerinnen untergebracht und dort 1890 unter großer Anteilnahme der Bevölkerung vom Kardinal und Patriarchen von Venedig, Domenico Agostini, getauft. Ihr Wunsch, Ordensschwester zu werden, wurde zunächst wegen ihrer Hautfarbe abgelehnt. 1893 durfte sie bei den Canossianerinnen als Nonne eintreten. Josefina Bakita wurde am 1. Oktober 2000 heiliggesprochen.
Die Hilfe der Frankfurter Bahnhofsmission wird täglich von über 250 Menschen in Anspruch genommen. Jeder ist in der Frankfurter Bahnhofsmission willkommen und wird individuell betreut. Ratsuchenden wird entweder direkt vor Ort geholfen oder sie werden bei weitergehendem Hilfebedarf kompetent in das Frankfurter Hilfesystem weitervermittelt, rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr.
Wer die Arbeit der Bahnhofsmission unterstützen will, kann eine Spende einzahlen auf das Konto Nr. 3818062100 bei der Bank für Sozialwirtschaft (BLZ 550 205 00) oder IBAN DE90550205003818062120 und BIC BFSWDE33MNZ.