29.03.2014
Mit Rasseln und Trommeln für Dorfschulen in Madagaskar
FRANKFURT.- Ganz schön laut war es am Samstag Nachmittag (29. März) auf der Fressgass in Frankfurt: Mehr als 200 Kommunionkinder aus den katholischen Gemeinden der Stadt lieferten mit Sprechchören, Liedern, Rasseln und Trommeln die passende Kulisse für Passanten und Touristen, die den strahlenden Frühlingstag in der Innenstadt genossen. Immer wieder klapperten die Kinder mit ihren Spendenbüchsen, zückten Fußgänger das Portemonnaie, um die acht- bis zehnjährigen Katholiken in ihrem Engagement zu unterstützen.
Seit Wochen hatten sich die Dritt- und Viertklässler, die am Sonntag nach Ostern zum ersten Mal zur Heiligen Kommunion gehen, in ihren Gemeinden auf diesen Tag vorbereitet und den Schlachtruf „Solidarität? geht?“ geübt. Bei Großeltern, Eltern, Tanten und Onkeln hatten sie um Spenden geworben, damit ihr Solidaritätsgang auch finanziell ein Erfolg würde. Wie eine erste Zählung der Spenden am Samstag ergab, hatten die Kinder mehr als 2.000 Euro zusammengetrommelt.
„Wir sammeln für Kinder auf Madagaskar, die keine Schule haben“, erzählt die neunjährige Anna. „Dann können Dorfschulen gebaut werden, damit die auch was lernen.“ Das Geld geht vollständig an Misereor, das bischöfliche Hilfswerk gegen Hunger und Armut in der Welt. Die Erstkommunionkinder wollen damit gezielt ein Projekt unterstützen, das den Aufbau kleiner Dorfschulen in Madagaskar fördert und so auch Kindern in ländlichen Regionen den Zugang zu Bildung ermöglicht. Madagaskar hat eine der höchsten Analphabetenraten der Welt.
Der Solidaritätsgang führte von der Alten Oper über die Fressgass, Hauptwache und Zeil zum Römerberg und schließlich in den Dom, wo Stadtdekan Johannes zu Eltz die Kinder schon erwartete, um mit ihnen Gottesdienst zu feiern. Anschließend stürmten die Kinder das Haus am Dom, wo sie sich über das Projekt in Madagaskar und über Land und Leute informieren konnten. Erst einmal gab es aber auf dem Domplatz leckeres „Soli-Brot“, frisch im Brotmobil gebacken und mit Schmalz oder Schokocreme bestrichen zur Stärkung nach dem anstrengenden Marsch durch die Stadt. (dw)
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