20.08.2014

Kolpings Frauen-Power aus Brasilien

Besuch einer brasilianischen Delegation in Frankfurt

FRANKFURT.- Dass sie so wenige Frauen in den deutschen Kolpingfamilien sahen, ist den drei Brasilianerinnen gleich aufgefallen: Vania Lucia Santos, Rute Castro und Maria Rita Perpétuo Socorro kennen aus ihrem Engagement bei Kolping in Brasilien/Belo Horizonte einen höheren Frauen- als Männeranteil.

In Begleitung von Kolpingbruder Bertoldo Saul, der mit seinen deutschen Wurzeln perfekt dolmetschte, statteten sie am Dienstag, 19. August, kurz vor ihrem Abflug in die Heimat dem Frankfurter Kolpinghaus einen Besuch ab. Die Geschäftsführerin des Kolpingwerks im Diözesanverband Limburg, Gabi Nick, der Geschäftsführer des Kolping-Bildungswerks, Michael Schenk, und die Organisationsreferentin des Kolpingwerks, Stefanie Gubisch, zeigten und erklärten das Haus mit seinen Einrichtungen (Jugendwohnen, Hotel, Kolping-Bildungswerk).

Die vier brasilianischen Gäste hatten Kolpingfamilien in verschiedenen Orten Deutschlands besucht, die das soziale Engagement der Brasilianer vor Ort konkret unterstützen, um von ihren Erfolgen persönlich berichten zu können. Mitglieder des Eine-Welt-Fachausschusses des Diözesanverbands Limburg, die seit vielen Jahren auch persönliche Kontakte zu Brasilien pflegen, hatten zum Grillabend in Schönau eingeladen.

Schnell stellten sich die Unterschiede in der Kolpingarbeit heraus: Anders als in Deutschland, wo in den Kolpingfamilien die Bildungsarbeit überwiegend auf Veranstaltungen der Erwachsenen- und Familienbildung abzielt, bieten die Kolpingfamilien in Brasilien staatlich anerkannte Ausbildungslehrgänge zur Näherin oder zum Friseur an, die den Einstieg ins Berufsleben ermöglichen. Auch ein Kolping-Kindergarten wurde mit deutscher Unterstützung gebaut, der Eltern ihre Berufstätigkeit und damit ihre wirtschaftliche Existenz sichert. Im Kolpingwerk Limburg, das als Partnerland von Brasilien viele Projekte dort unterstützt, wird die berufliche Aus- und Weiterbildung vom Kolping-Bildungswerk in Frankfurt durchgeführt.

Gemeinsam sind deutschen und brasilianischen Kolpingfamilien die Aktionen für und von Mitgliedern in generationenübergreifender Gemeinschaft. Und auch Gottesdienste werden gemeinsam gefeiert ? allerdings lebendiger und fröhlicher als in Deutschland! Einer der Punkte, bei denen die Deutschen gerne von der „Einen Welt“ lernen, sind sich Gabi Nick und Michael Schenk einig.

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