„Zum emotionalen Klima in der Stadt beitragen“
Rechtsanwältin Monika Humpert aus dem Frankfurter Westend ist neue Vorsitzende der frisch konstituierten 15. Stadtversammlung der Frankfurter Katholik:innen. Am Montagabend wählten die die Delegierten Humpert, die sich ehrenamtlich in der Dompfarrei St. Bartholomäus engagiert und die bereits in der vorherigen Periode stellvertretende Vorsitzende war, zur Nachfolgerin von Marianne Brandt. Außerdem wurden die Journalistin Jutta Nieswand (St. Bonifatius) und Jakob Fischer (St. Hildegard, Zimmermann im dritten Ausbildungsjahr) in den Vorstand gewählt.
Die Stadtversammlung ist die gewählte Vertretung der Frankfurter Katholik:innen. Ihre mehr als 50 Mitglieder werden aus den Pfarrgemeinderäten von neun katholischen Pfarreien und Gemeinderäten der Gemeinden anderer Muttersprache sowie aus katholischen Einrichtungen und Verbänden in Frankfurt entsandt. Mit ihrer Zusammensetzung spiegelt die Stadtversammlung die Vielfalt katholischen Lebens in der Stadt wider. Nach der Synodalordnung des Bistums Limburg hat sie die Aufgabe, den Erfahrungsaustausch der Pfarreien, Verbände und Einrichtungen zu pflegen sowie Entwicklungen im kirchlichen, gesellschaftlichen und kommunalen Leben zu beobachten, zu diskutieren und dazu Stellung zu nehmen. Die Mitglieder sind jeweils für vier Jahre gewählt.
Monika Humpert, die auch in der katholischen Frauenbewegung Maria 2.0 aktiv ist, freut sich auf die kommende Periode der Stadtversammlung. „Die Zusammensetzung ist diesmal sehr spannend, es sind viele neue Gesichter dabei und wir sind sehr gemischt, jünger und älter, viele internationale Mitglieder aus den muttersprachlichen Gemeinden, das ist einfach großartig“, sagt sie.
Gemeinsam mit Jutta Nieswand und Jakob Fischer möchte Monika Humpert nun genau hinschauen, bei welchen Themen Katholikinnen und Katholiken in der Stadt Akzente setzen können. „Wir möchten uns fragen, wie wir zum emotionalen Stadtklima beitragen und als Menschen des Friedens Brückenbauer sein können“, so Humpert. Ihr persönlich liegt dabei das Thema Demokratie sehr am Herzen. „Als Katholikinnen und Katholiken müssen wir uns deutlich gegen menschenverachtende Politik abgrenzen. Rechtsextremismus geht gar nicht – und ich möchte dafür werben, aus unserem Glauben heraus dagegenzuhalten.“ Ein weiteres Anliegen ist ihr, sich stark gegen Antisemitismus zu positionieren: „Ich möchte, dass unsere jüdischen Geschwister wissen, dass wir Katholiken an ihrer Seite stehen.“ Und auch die Bewahrung der Schöpfung, also der Klimaschutz, wird, wie auch schon in der vergangenen 14. Periode der Stadtversammlung, ein maßgeblicher Schwerpunkt sein; dazu gab es in den vergangenen vier Jahren zahlreiche Aktionen. „Außerdem wollen wir offen sein für alle anderen Themen, die Menschen auf dem Herzen tragen“, so Humpert. Krieg und Frieden, die Rechte von Frauen in Gesellschaft und Kirche, Chancen für junge Menschen – die Liste ist lang und wird, so glauben die Neugewählten, sicher noch länger im Laufe der nächsten vier Jahre. Der Wunsch der neugewählten Vorsitzenden: „Ich hoffe, dass es uns gelingt, Gutes für die Stadt zu tun, so dass wir mit erhobenem Kopf katholisch sein können.“