FRANKFURT, 26.01.2021

#weremember: Ein Zeichen der Erinnerung

Die Vorstände der Stadtversammlung der Frankfurter Katholikinnen und Katholiken sowie des Stadtsynodalrats beteiligen sich an der Online-Initiative zur Erinnerung an den Holocaust. Mitmachen erwünscht!

Sie halten Schilder hoch, auf denen steht, dass sie das Unrecht des Holocaust niemals vergessen werden: Die Vorstände der Stadtversammlung der Frankfurter Katholikinnen und Katholiken sowie des Stadtsynodalrats beteiligen sich an der weltweit größten Online-Initiative zur Erinnerung an den Holocaust unter dem Motto "#weremember - Von der Vergangenheit lernen lernen. Die Zukunft schützen." Gestartet wurde sie vom World Jewish Congress (WJC).

Noch bis zum 27. Januar, dem weltweiten Holocaust-Gedenktag, können Menschen, die ebenfalls ausdrücken wollen, dass sie das Grauen niemals vergessen werden, mitmachen. Dazu einfach die Worte "We remember" auf ein Blatt Papier schreiben, ein Foto machen, auf dem das Plakat zu sehen ist, und es unter dem Hashtag #weremember in den Sozialen Medien posten oder per E-Mail an WeRemember@wjc.org schicken.

"Während wir gegen Covid-19 kämpfen, erleben wir zeitgleich auf der ganzen Welt eine Verbreitung hasserfüllter rassistischer Ideologien und von Verschwörungsmythen, die wieder einmal Juden und andere Minderheiten zu Sündenböclen machen wollen. Für viele fühlt sich das beängstigend und sehr besorgniserregend an", heißt es im Flyer zur Aktion.

"Mir war es wichtig, dass wir als katholische Stadtkirche zu diesem Thema sichtbar sind", sagt Marianne Brandt, Vorsitzende der Stadtversammlung und stellvertretende Vorsitzende des Stadtsynodalrats, die sich freut, dass auch Stadtdekan Johannes zu Eltz und Bezirksreferent Michael Thurn dabei sind. "Damals haben Christen dazu beigetragen, dass Menschen menschenunwürdig behandelt und umgebracht wurden. Mich bewegt, dass in Worten ausgedrückter Hass Taten hervorbringen kann. Dies wurde zum Beispiel bei den Anschlägen in Halle und Hanau und beim Eindringen in den Reichstag sichtbar." Auch in Frankfurt erlebten Menschen, dass sie nicht dazu gehören. "Mir ist wichtig, dass wir uns an den Holocaust erinnern, daran, wie es dazu kam, um unser heutiges Handeln und seine Folgen mit diesem Wissen zu hinterfragen. Und hinzuschauen. Und zu handeln, wie es uns Jesus gezeigt hat", so Brandt.

Der Holocaust - der Völkermord an 6 Millionen Juden und Mord an Millionen weiterer Menschen - entstand nicht aus dem Nichts. Er war das Ergebnis von ungehindertem Hass und kollektivem Schweigen.

Nur indem man aus der Geschichte lerne, könne man eine bessere Zukunft bauen, so der Text weiter. Doch dass das aktuell nicht besonders gut gelingt, zeigen aktuelle Zahlen, unter anderem von ZDFInfo, die der Flyer zur Aktion nennt. Demnach wissen 23 Prozent der Menschen in Deutschland laut eigenen Angaben nicht, was der Holocaust war. 28 Prozent wollen "einen Schlussstrich unter die Beschäftigung mit dem Nationalsozialismus ziehen".

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