St. Margareta und NABU starten gemeinsames Projekt
Der NABU Frankfurt hat von der Pfarrei St. Margareta ein rund 7390 Quadratmeter großes Wiesen-Stück an der Nidda in Nied gepachtet. Gemeinsam will man dort etwas für den Naturschutz tun. Nachdem alles Vertragliche geregelt ist, soll im kommenden Jahr damit begonnen werden, die Wiesen zu renaturieren. Pfarrei und NABU planen gemeinsam, die Fläche aus der bisherigen landwirtschaftlichen Nutzung herauszunehmen und dort etwas für die Artenvielfalt zu tun. Zu finden sind die Wiesen unweit der Niddabrücke in der Gemarkung Nied.
„Es handelt sich hier um sogenannte frische Wiesen, also ein leicht feuchtes Gebiet, was bestimmten Pflanzenarten eine wichtige Umgebung bietet. Solche Wiesen gibt es nicht mehr allzu oft“, sagt Volker Bannert, erster Vorsitzender im Frankfurter NABU. Wie Marcus Schröder aus dem Verwaltungsrat der Pfarrei berichtet, sollen auch Gemeindemitglieder an der Renaturierung der Wiese beteiligt werden. Ziel sei es ganz klar, dass man dieses Projekt gemeinsam als NABU und katholische Kirche nach vorne treibt, erklärt Schröder weiter. Ideen dafür seien etwa gemeinsame Exkursionen und Vorträge, aber auch die tatsächliche Pflege - etwa den ersten Schnitt der Wiese im kommenden April. „Das kann man zum Beispiel mit einer Sense machen, das bringt Freude und ist besonders gut für die Gräser“, sagt Bannert. Um der Natur ihren Lauf zu lassen, ist erst einmal nicht geplant, auf der Wiese zu säen oder zu pflanzen.
Das Projekt ist auch deshalb charmant, weil es sozusagen auf einer Überraschung gründet. Wie auf der Webseite der Pfarrei zu lesen ist, wusste dort lange niemand vom Besitz der Wiese. Bis Marcus Schröder, im Verwaltungsrat zuständig für Gebäude und Grundstücke, Anfang 2021 einen Anruf bekam, in dem er erfuhr, dass die Pfarrei ein rund 7390 Quadratmeter großes Grundstück an der Nidda in Nied besitzt. Nachdem Schröder sich das Grundstück angeschaut hatte, war er nicht nur von der Fläche beeindruckt, sondern auch fest entschlossen, dieses zu nutzen, um etwas für die Artenvielfalt und den Naturschutz zu tun. In der Gemeinde in Zeilsheim hat Marcus Schröder bereits gemeinsam mit dem NABU Nistkästen für Turmfalken im Kirchturm anbringen lassen und im Dachstuhl der Kirche ein Fledermausquartier, das mittlerweile von den Tieren freudig angenommen wird. Da habe es nahe gelegen, den NABU wieder ins Boot zu holen, meint er.
Volker Bannert vom NABU erläutert, das Gebiet sei früher, vor der Kanalisierung, der Nidda, Überschwemmungsfläche des Flusses gewesen, das mache den Boden immer noch etwas feucht und biete so besonderen Pflanzen eine Heimat. „Frische Wiesen“ nennt der Fachmann eine solche Fläche. Da man heute eigentlich versuche, solche Wiesen trocken zu bekommen, um sie bewirtschaften zu können, sei eine solche noch leicht feuchte Fläche „besonders erhaltenswert“, sagt Bannert.
Bei einem Spaziergang an der Nidda kann man schon einmal einen Blick auf das Gelände werfen; unweit der Niddabrücke auf der Seite von Nied trifft man auf die Wiesen. Ein Teil der Fläche wurde bereits abgesteckt und schon länger nicht mehr gemäht, so dass sich vielleicht schon ein wenig erahnen lässt, was dort in Zukunft blühen wird.