Sommerferien auf Ukrainisch
„Es gibt viel zu erleben!“ steht auf dem bunten Flyer, den Jugendkirche JONA und youngcaritas gemeinsam gestaltet haben. Und darunter: „Є багато чого пережити!“ Der ukrainische Zusatz darf nicht fehlen, denn das Informationsblatt richtet sich an ukrainische Schulkinder und ihre Familien. Gedacht ist der Flyer als Ideensammlung, denn in Frankfurt gibt es so viele Angebote für Kinder in den Sommerferien, dass für jede Familie etwas dabei sein dürfte. Damit auch ukrainische Eltern und Kinder Zugang haben, wurden die Infos auf Ukrainisch übersetzt.
Dass Kinder und Jugendliche nicht nur einen Ort zum Wohnen, Versorgung und Bildung brauchen, sondern eben auch mal etwas Schönes erleben möchten, ist klar. Das trifft vor allem auf die Ferien zu. Bereits im Frühling sprach Brigitta Sassin vom Referat Muttersprachliche Gemeinden der Stadtkirche mit Roksolana Rakhletska, Leiterin der ukrainischen Schule/ dem ukrainischen Verein in Frankfurt darüber, wie groß der Bedarf an Freizeitangeboten in den Osterferien war. Sassin wandte sich an Jugendbildungsreferent Frank Hoffmann von der Jugendkirche JONA und an Dirk Wenzel von youngcaritas – beide Einrichtungen sind Experten für katholische Jugendarbeit in Frankfurt. Das Team aktivierte sein Netzwerk, sammelte kurzfristig passende Angebote für die Osterferien und versuchte außerdem, Neue zu organisieren, um Lücken zu schließen. „Hier gab es eine sehr große Bereitschaft, sodass die ukrainische Schule gar nicht in der Lage war, alle Angebote zu beantworten“, freut sich Frank Hoffmann. Auch die Frankfurter Pfarreien halfen mit. Ein Beispiel von vielen: In Sankt Jakobus gab es ein spontanes Gartenfest, für das Helferinnen und Helfer mehr oder weniger von jetzt auf gleich den Grill angeworfen, Spiele angeboten und eine Hüpfburg aufgebaut haben, sodass rund 100 Gäste, vorwiegend Mütter mit ihren Kindern, einen schönen Tag erleben konnten.
Nach den Osterferien evaluierte das Team die Aktionen mit Blick auf den Sommer und stellte fest, dass der Bedarf sich etwas gewandelt hat. „Im Frühjahr wollten die Familien am liebsten etwas gemeinsam machen, da fühlten sich viele Eltern noch nicht wohl dabei, ihre Kinder alleine anderweitig betreuen zu lassen“, fasst Hoffmann zusammen. Dies hat sich nach Einschätzung von Roksolana Rakhletska nun geändert. Im Sommer werden vor allem Angebote gebraucht, bei denen ukrainische Kinder und Jugendlichen mal rauskommen und unter sich sind. „Kinder und Jugendliche wollen unter Gleichaltrigen sein und nach den individuellen Interessen entscheiden, welche Angebote sie wahrnehmen wollen“, fasst es Dirk Wenzel zusammen.
Um allen unterschiedlichen Bedarfen gerecht zu werden, hat das Redaktionsteam für den Sommerflyer Portale und Internetseiten gesammelt, auf denen Angebote in der Kinder- und Jugendarbeit gebündelt sind, so dass sie selbst auswählen können. Um die Infos zu verbreiten, hat Dirk Wenzel einen Flyer erstellt, der nun in der ukrainischen Community verteilt wird. „Jetzt hoffen wir, dass die Infos in die richtigen Kanäle gestreut werden und jede und jeder das findet, was er oder sie für den Sommer braucht“, sagt Frank Hoffmann.