Römerbergbündnis ruft mit auf zu Demo gegen Rechtsextremismus
Das Römerbergbündnis ruft gemeinsam mit dem CSD, dem Koala Kollektiv, der Initiative schwarzer Menschen in Deutschland (ISD) und vielen weiteren Organisationen zur Kundgebung „Wähl‘ Liebe und Demokratie, statt Hass und Diskriminierung“ auf. Sie wird am 15. Februar 2025 ab 5 vor 12 Uhr auf dem Frankfurter Römerberg stattfinden. Die Kundgebung ist Teil einer bundesweiten Kampagne der CSD-Bewegung zur Bundestagswahl: An diesem Tag werden in über 40 Städten bundesweit Kundgebungen und Demonstrationen stattfinden.
Die Kundgebungen sollen Menschen dazu animieren, ihrem „Kreuz auf dem Wahlzettel keinen Haken hinzuzufügen“ und stattdessen für Zusammenhalt, Weltoffenheit und Liebe zu stimmen.
Im Römerbergbündnis rufen seit den 1970er-Jahren Katholische und Evangelische Kirche, Jüdische Gemeinde Frankfurt, Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) und Frankfurter Jugendring gemeinsam zu Kundgebungen gegen Rechtsextremismus auf. Das Bündnis blickt im Vorfeld der Bundestagswahl mit Sorge auf den erstarkenden Rechtsextremismus, den zunehmenden Antisemitismus und Rassismus und den zunehmend populistisch geführten Wahlkampf, der sich gegen Minderheiten richtet, aber auch der Mehrheit schaden wird.
Die Mitglieder des Römerbergbündnisses rufen zur Kundgebung auf und kommentieren:
Holger Kamlah, evangelischer Stadtdekan: „Dass die rechtsextremen Sirenengesänge in den Abgrund führen, haben wir erlebt. Nun ist es Zeit, die Demokratie gegen alle populistischen Versuchungen zu verteidigen“.
Christiane Moser-Eggs, Leiterin der katholischen Stadtkirche Frankfurt: „Demokratie und Freiheit fallen nicht vom Himmel - es ist wieder höchste Zeit, so wie im Frühjahr 2024 auf die Straße zu gehen und zu zeigen, dass in Frankfurt und in ganz Deutschland eine große Mehrheit der Menschen Hass und Hetze gegen Minderheiten nicht hinnimmt.“
Philipp Jacks, Frankfurter DGB-Vorsitzender: „Religionsfreiheit, Frauenrechte, Arbeitnehmerrechte, Minderheitenrechte, das gemeinsame Europa – all diese Errungenschaften der jüngeren Geschichte werden systematisch diskreditiert. Wir werden sie verteidigen.“
„Wir sehen, dass sich Geschichte gerade wiederholt. Hass, Hetze, Rassismus, Desinformation und Fake News werden befeuert“, sagt Julien Chamboncel, Vorsitzender Frankfurter Jugendrings. „Viele junge Menschen durchschauen die Hasskampagnen als Ablenkungsmanöver für dringende Themen, für die wir kaum gute Lösungen haben: die Klimakrise ist bereits da. Wir leben in einer post-globalisierten Welt, Deutschland ist ein Einwanderungsland. Junge Menschen mit Migrationsgeschichte und Fluchterfahrung gehören längst zu Deutschland, ohne wenn und aber. Wir möchten gerade junge Menschen ermutigen füreinander einzustehen. Wir brauchen euch, die Demokratie braucht euch! Wir rufen deshalb dazu auf am 15. Februar auf dem Römerberg Präsenz zu zeigen – und am 23. Februar demokratisch zu wählen!“
Hintergrund: „Wähl Liebe“ ist eine Initiative der bundesweiten Christopher-Street-Day-Bewegung, die sich für die Rechte der LGBTQIA*-Community einsetzt. Die gesellschaftliche und politische Lage sei in einer Weise in Veränderung, in der insbesondere Minderheiten immer weiter unter Druck geraten und die für viele konkrete körperliche, psychische und rechtliche Gefahr bedeutet, schreibt die CSD-Bewegung in ihrem Aufruf. Der Ton werde immer feindseliger, rechtsextreme Parteien würden immer stärker und man wisse: Aus Worten können schnell Taten folgen. „Die Wahlkämpfe in Brandenburg, Thüringen und Sachsen haben uns gezeigt, wie hasserfüllt die Rhetorik von Teilen des politischen Spektrums, insbesondere von der AfD, mittlerweile geworden ist und wie menschenverachtend diese Menschen denken und handeln, die eine Woche später auf den Wahlzetteln unserer Republik abgedruckt sind“, heißt es im Text zur Kampagne. „Es ist wieder Zeit, sich dem entgegenzustellen und unmissverständlich klarzumachen, was wir von Nazis, Rechtsextremisten, billigen Opportunisten, Demagogen und Brandstiftern halten, die unser Land vergiften wollen mit ihrem Hass.“