Präsenz und Leitung – Frauen in Kirche und Theologie
Abstimmungsergebnis im Forum: 18 Ja
Der Handlungstext „Präsenz und Leitung – Frauen in Kirche und Theologie“ (F3), wurde aus den zwei einzelnen in der zweiten Synodalversammlung in erster Lesung behandelten Texten „Leitung von Pfarreien, Gemeinden und pastoralen Räumen“ und „Frauen an Theologischen Fakultäten, Instituten und Kirchlichen Hochschulen“ neu zusammengestellt, aber bisher nicht in zweiter Lesung behandelt. Damit wird der Synodale Ausschuss beauftragt, dieses Thema weiter zu verfolgen.
Der Text verweist in der Einführung darauf, dass das Ziel, eine geschlechtergerechte Kirche zu werden, die verstärkte Präsenz von Frauen in Leitungspositionen, in Theologie, Forschung und Lehre sowie in Entscheidungs- und Beratungsgremien verlangt. In vielen Bereichen ist dies auf der Grundlage der bestehenden kirchenrechtlichen Bestimmungen schon heute möglich. Die Deutsche Bischofskonferenz hat sich im Jahr 2019 dazu verpflichtet, den Frauenanteil in den Leitungspositionen auf ein Drittel zu steigern. In der Pastoral werden schon neue Leitungsmodelle praktiziert und erprobt. Es zeigt sich in den Diözesen ein differenziertes, breites Spektrum an Leitungskonzepten. In einigen Bistümern können etwa Diakone und weibliche Laien „an der Ausübung der Hirtensorge“, d. h. an der umfassenden Seelsorge in Pfarreien, allein oder im Team auf der Ebene einer Pfarrei beteiligt werden.
In den Vorschlägen zur Beschlussfassung heißt es, zur geschlechtergerechten Besetzung von Leitungspositionen sollte in den Bistümern bis Mitte 2024 eine „strukturwirksame Gleichstellungsarbeit“ mit entsprechenden personellen Ressourcen eingeführt werden. In der Leitung von Pfarreien sollten alle Diözesen verschiedene Modelle in gemeinsamer Verantwortung in Gemeinden, Pfarreien und Dekanaten fördern, mit denen die „Kompetenzen und Charismen von Menschen unterschiedlichen Geschlechts gemeinsam wirksam werden“ können. Teams werden grundsätzlich gemischt besetzt. Innerhalb von drei Jahren sollen die Diözesen dazu ihren diözesanen Gremien Konzepte vorlegen.
Im Blick auf theologische Fakultäten, Institute und Kirchliche Hochschulen sollen bis 2024 verbindliche Maßnahmen beschrieben werden, wie der Abschluss von Promotionen und Habilitationen von Frauen gefördert und verstärkt Lehrstühle mit Menschen unterschiedlichen Geschlechts besetzt werden können.
Frauen sollen auch in der Priesterausbildung verstärkt eingesetzt werden, etwa durch die Einführung einer Doppelspitze aus Regens und einer Frau, die Bestellung einer Frau als zweiter Spiritualin, und die Verknüpfung der Ausbildung von angehenden Priestern, Pastoralreferentinnen, Gemeindereferenten und Lehrkräften für Religion.