Neue Traueroase auf dem Nieder Friedhof
Auf dem Friedhof in Nied (Oeserstraße 30) gibt es neuerdings eine Traueroase. Diese kleine Oase besteht aus einem wellenförmig geschwungenen Weg, der zu einer Ruhebank führt. Wie die Pfarrei St. Hildegard mitteilt, wird die Bank bald eine Inschrift bekommen: „nimm platz mein schatz“ wird dann dort zu lesen sein. Der Schriftzug wird in Kleinbuchstaben und ohne Satzzeichen gehalten sein und ist der künstlerischen Gestaltungsfreiheit des Künstlers Elmar Lixenfeld geschuldet.
Wer spricht diese Einladung aus? Der oder die Verstorbene? Der oder die Trauernde? Eine höhere Instanz? Die Bank lädt alle Trauernden und Friedhofsbesucher, unabhängig von Religion, Herkunft oder Anliegen, ein: zu einem Moment der Ruhe, zu einem Gespräch, zur Erinnerung an liebe schon verstorbene Menschen, zum Gebet, zum Schauen. Direkt neben der Gießstation kann auch dem Wasserplätschern gelauscht werden. Wassertropfen und Wellen befinden sich ebenso auf der Stele vorne am Anfang des Weges. Auch die Bepflanzung ist in Blautönen angelegt. Ohne Wasser gibt es kein Leben. Wasser ist deshalb ein Symbol für Leben. Der Sehnsucht nach gelebtem und zukünftigem Leben nachzuspüren, dazu lädt die Traueroase auch ein.
Die beiden Initiatorinnen der Traueroase sind Christine Mendler und Sabine Scharbert, die auch das Trauercafé in Nied leiten. Inspiriert durch den Besuch anderer Friedhöfe, entwickelten die beiden die erste Idee und übernahmen dann engagiert die Leitung des Projekts. Nach vielen kreativen Gedanken, Ideen, Überlegungen, Abstimmungen, Auftragserteilungen, Finanzierungspläne schreiben, Rechnungen bezahlen ist nun, nach eineinhalb Jahren, die Traueroase Realität geworden. Bis zur offiziellen Eröffnung steht noch Einiges an und außerdem haben die beiden zugestimmt, sich um die Pflege und das Blumengießen der Traueroase zu kümmern. Die Trägerschaft hat die Pfarrei St. Hildegard übernommen.
Die konkrete Planung hatte Bettina Regenbrecht-Winkler vom Grünflächenamt Frankfurt. Umgesetzt wurde das Projekt von den Auszubildenden des Grünflächenamtes und ihren Anleitenden. Finanziert wurde sie mit Spenden von Infraserv, der Volksbank und der Crummenauer Stiftung.
Hier schon einmal zum Vormerken: Alle Interessierten sind eingeladen zur offiziellen Eröffnung der Traueroase am Mittwoch, 11. September, 16 Uhr, auf dem Nieder Friedhof.
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Weitere Trauer-Angebote der Pfarrei St. Hildegard
Trauercafé: Das Trauercafé findet an jedem zweiten Donnerstag im Monat von 15.30 Uhr bis 17.30 Uhr im Gartenzimmer (Untergeschoss) des Gemeindezentrums St. Markus, Nieder Kirchweg, statt. Es ist offen für alle Trauernden, unabhängig von Religion. Es braucht keine Anmeldung. Nähere Information gibt es bei Christine Mendler, Sabine Scharbert und Monika Albensoeder. Kontakt über Gemeindereferentin Isabel Sieper: Email: i.sieper@sankthildegard-ffm.de, Tel.: 069 38 98 31 21
Projekt „Tausche Geschichte gegen Getränk“: Unter dem Motto „Tausche Geschichte gegen Getränk“ wird je eine Seelsorgerin der katholischen Pfarrei St. Hildegard (bei trockenem Wetter) auf der Bank mit Getränken und einem offenen Ohr für jeden und jede, unabhängig von Religion, Herkunft, Anliegen zu folgenden Zeiten da sein:
- Samstag, 15. Juni, 10-11 Uhr
- Freitag, 28. Juni, 10-11 Uhr
- Mittwoch, 10. Juli, 15-16 Uhr
- Dienstag, 23. Juli, 15-16 Uhr
- Samstag, 3. August, 10-11 Uhr
- Donnerstag, 15. August, 15-16 Uhr
- Sonntag, 1. September, 14-15 Uhr
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Text: Isabel Sieper