Günstig wohnen für Studenten
FRANKFURT.- Die katholische Stadtkirche Frankfurt baut im Nordend ein Studentenwohnheim und eine bilinguale Kindertagesstätte: Anfang Juli beginnen im Unterweg 14-16 die Rohbauarbeiten für das siebengeschossige Gebäude, das schätzungsweise 11 Millionen Euro kosten wird. „Wohnraum in Frankfurt ist generell knapp, bezahlbarer Wohnraum für Studenten besonders. Daher freuen wir uns, dass wir mit dem Neubau einen Beitrag zur Verbesserung der Situation leisten können“, sagt Stadtdekan Johannes zu Eltz, Vorsitzender des Gesamtverbands der Katholischen Kirchengemeinden in Frankfurt am Main, Bauherr des Projektes.
Mit der Planung und Bauleitung wurde das Wiesbadener Büro BGF+ Architekten beauftragt. Der Entwurf sieht im Erdgeschoss und ersten Obergeschoss eine deutsch-italienische Kita vor, die Platz für 100 Kinder bieten wird. Das vom Land Hessen, der Stadt Frankfurt und dem Bistum Limburg mitfinanzierte Studentenwohnheim erstreckt sich über vier Obergeschosse und ein Staffelgeschoss und wird 56 Zimmer umfassen. „Die Warmmiete wird nicht mehr als 350 Euro betragen“, betont Stadtdekan zu Eltz. Voraussetzung für ein Mietverhältnis ist z. B. der Bezug von BAföG oder ein Wohnberechtigungsschein, aber nicht die Mitgliedschaft in einer Kirche.
Einzug im Winter 2018
Die Gestaltung sieht eine optimale Raumnutzung vor: Die Zimmer sind voll möbliert und verfügen jeweils über ein eigenes Bad. „Planungsziel war es auch, das Gemeinschaftsgefühl und soziale Miteinander zu fördern“, sagt Architekt Gunther Götz vom Büro BGF+. Jedes Geschoss werde daher über eine großzügige Gemeinschaftsküche mit Koch-, Ess- und Entspannungsbereichen verfügen, die gemeinschaftlichen Aktivitäten der Studenten genügend Raum bieten. Für den Neubau wurde das frühere Haus St. Martin zum Teil abgerissen. Die Fertigstellung des Gebäudes und der Einzug sind für Winter 2018 geplant
Die deutsch-italienische Kita soll sechs Gruppen umfassen. „Bei der Gestaltung war es uns wichtig, ein vielfältiges Raumerlebnis für die Kinder zu schaffen“, betont Götz. Die Treppe ist beispielsweise in einen Turm integriert, der über diverse kleine Öffnungen verfügt. Er bietet somit interessante Ausblicke, etwa eine zum Hof ausgerichtete Öffnung, die den Kindern ermöglicht, das Geschehen draußen zu beobachten. Auch über eine voll funktionsfähige Kinderküche wird die Kita verfügen. Sie soll dabei helfen, den Kindern das Kochen und den Umgang mit Lebensmitteln näherzubringen.
Gesamtverband ist Träger
Der Gesamtverband der Katholischen Kirchengemeinden in Frankfurt am Main ist 1922 als gemeinsame Verwaltungsstelle der katholischen Pfarreien in Frankfurt gegründet worden. Er ist eine Körperschaft öffentlichen Rechts und für das gesamte kirchliche Meldewesen sowie alle Aufgaben zuständig, die über die örtlichen Bereiche der katholischen Pfarreien in der Stadt hinausgehen. Die Einnahmen, die der Gesamtverband aus Vermietung erzielt, dienen ausschließlich stadtkirchlichen Aufgaben. Soziale Aspekte wie die vorrangige Vermietung an Familien mit Kindern oder an Menschen, für die es schwierig ist, eine bezahlbare Wohnung zu finden, stehen hierbei im Vordergrund.
Der Gesamtverband unterstützt Projekte der Stadtkirche wie „Neustart für Migranten in der Casa San Antonio in FfM-Rödelheim“. Er engagiert sich seit Jahrzehnten in der so genannten City-Seelsorge und ist an der katholischen Beratungs- und Kontaktstelle punctum am Liebfrauenberg und am Projekt „Kirche für Arbeit“, das Menschen ohne Arbeit und Geringverdienern zur Seite steht, finanziell beteiligt.
BGF+ Architekten wurde im Jahr 2000 gegründet. Gemeinsam mit rund 50 festangestellten Mitarbeitern ? darunter auf Planung oder Bauleitung spezialisierte Architekten und Innenarchitekten ? realisieren die Partner Uwe Bordt, Gunther Götz und Diether Mehlo Projekte aller Art und Größenordnung am Standort Wiesbaden, im Rhein-Main-Gebiet sowie bundesweit. Das Spektrum reicht vom individuell geplanten Wohnungs- und Innenausbau über gestalterisch sowie funktional durchdachte Verwaltungs- und Bürogebäude bis hin zur anspruchsvollen denkmalgerechten Sanierung. BGF+ zählt zu den größten Architekturbüros in Wiesbaden. (dw)