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Geschichten, die noch weitergehen

Ausstellung zu Frauenschicksalen im Bosnien-Krieg
Geschichten, die noch weitergehen
Geschichten, die noch weitergehen
Frauenportraits und Geschichten sind in der Ausstellung zu sehen. © A. Zegelman / Bistum Limburg

Aktion "Wanderfriedenskerze"

Die Ausstellung ist Teil der Aktion "Wanderfriedenskerze", bei der neun Wanderfriedenskerzen zwischen dem 1. September (Beginn des Zweiten Weltkrieges und Anti-Kriegstag) bis zum Buß- und Bettag durch Gemeinden in Hessen und Rheinland-Pfalz wandern. Kunstvoll gestaltet nehmen sie jedes Jahr neu ein aktuelles Friedensthema in den Blick. Sie werden in Friedensgottesdiensten entzündet, sind Gesprächsanlass für Gemeindeveranstaltungen und bringen Menschen unterschiedlichster Konfessionen in Kontakt und gemeinsames Beten für den Frieden. Ihre Reise führt sie durch etwa 70 bis 80 Gemeinden, Schulen und christliche Einrichtungen in der Rhein-Main-Region. In diesem Jahr steht die Aktion unter dem Motto "Frauen brauchen Frieden – Frieden braucht Frauen". Auf www.wanderfriedenskerze.de gelangt man zum Buchungssystem der kunstvoll gestalteten Kerzen, die für Gottesdienste und Veranstaltungen ausgeliehen werden können.

Die Ausstellung trägt den Untertitel: „über Frieden und Versöhnung in Bosnien und Herzegowina“. Die  Frauen, die in dieser  Ausstellung  zu  Wort kommen,  wollen an die  Grausamkeiten  erinnern, die sie während des Krieges von 1992 bis 1995  erleben mussten. Doch da enden ihre Geschichten nicht! Gerlinde Geißler, ebenfalls Mitglied bei Pax Christi, sagt: „Im Grunde geht es darum, wie Frauen mit Traumata umgegangen sind und darin Kraft gefunden haben.“ Besonders beeindruckend sind für Gerlinde Geißler die Geschichten von Frauen, die im Krieg vergewaltigt, gefoltert, gefangen gehalten wurden – und sich den Tätern später vor Gericht entgegenstellten, damit diese verurteilt werden konnten. Aber auch andere wie die Lehrerin, die sich weigerte, bosnische und kroatische Kinder – wie es vorgeschrieben war – getrennt zu unterrichten, nötigen Respekt ab.

Frauen leiden im Krieg besonders

„Die  Geschichten dieser  Frauen rufen in Erinnerung: Frauen leiden  besonders im Krieg  –  nur  weil  sie Frauen sind“, heißt es im Flyer zur Ausstellung, der nach der Eröffnung am Sonntagvormittag schnell vergriffen war. Sich nicht ausgeliefert fühlen durch das Erlebte, sondern darüber sprechen, sich organisieren und engagieren, Frauengruppen gründen und anderen Mut machen – jede der vorgestellten Frauen hat eine eigene Variante gefunden, wieder Herrin über ihr Schicksal zu werden. „Diese Geschichten sind noch nicht beendet“, daran erinnert Hedwig Oser. Genauso wie die der ukrainischen Frauen, die in Deutschland und überall, wo sie Zuflucht gefunden haben, schon jetzt daran arbeiten, den Frieden vorzubereiten.

Die Ausstellung "Frauen geben Frieden ein Gesicht" ist noch bis Donnerstag, 7. September, tagsüber in der Frauenfriedenskirche, Zeppelinallee 101, Bockenheim zu sehen. Der Eintritt ist frei, bitte den Seiteneingang durch den Kreuzgang benutzen. Weitere Infos gibt es im Flyer unten.

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Bistum Limburg

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