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Die vielen Gesichter des Widerstands sichtbar machen

Ausstellung zum Holocaust-Gedenktag am Riedberg
Die vielen Gesichter des Widerstands sichtbar machen
Die vielen Gesichter des Widerstands sichtbar machen
Eines der Straßenschilder aus der Ausstellung © Steffen Erlbruch

INFO

Am Montag, 27. Januar, 17 Uhr, wird die Ausstellung "Namen.Erinnern.Uns." in der Josephine-Baker-Gesamtschule (Gräfin-Dönhoff-Straße 11, Riedberg) gezeigt. Bei der Vernissage gibt es Musik von den Bosephine Jakers sowie Essen vom israelischen Restaurant Kuli Alma. Bitte anmelden: Poststelle.Josephine-Baker-Gesamtschule@bistumstadt-frankfurtlimburg.de

Es ist nicht Ihre erste Kooperation mit der Josephine-Baker-Gesamtschule. Wie kam die Zusammenarbeit zustande?

Die Schule und das Centre for Dialogue sind Nachbarn, wir liegen beide am Nelly-Sachs-Platz. Nachdem wir festgestellt haben, dass es ein gegenseitiges Interesse zu einer Zusammenarbeit gibt, haben wir im vergangenen Jahr erstmals den Holocaust-Gedenktag, der seit 2016 im CfD stattfindet, gemeinsam ausgerichtet. 2024 haben Schüler:innen Gedichte von Nelly Sachs vorgelesen, es nahmen etwa 100 Jugendliche teil. Das war damals einige Monate nach dem Terror vom 7. Oktober in Israel und wir haben auch darüber gesprochen, wie sich die damalige Zeit des Holocaust zu unserer Zeit verhält. Generell gibt es immer wieder Schnittstellen zur Josephine-Baker-Schule. So hat zum Beispiel CfD-Mitarbeiter Jan Quirmbach dort vor kurzem ein Projekt zum Thema Menschenwürde realisiert.

„Namen.Erinnern.Uns.“ – warum ist es für Jugendliche so wichtig, sich dem Holocaust über persönliche Geschichten zu nähern?

Ein persönlicher Bezug ist wichtig, damit das Thema nicht abstrakt bleibt. Mit einer persönlichen Geschichte kann man sich einfach besser auseinandersetzen, man kann sich mit den Menschen, um die es geht, identifizieren und sich selbst dazu in Relation setzen. Übrigens war es auch interessant, zu beobachten, nach welchen Präferenzen sich die Schüler:innen die Straßen ausgesucht haben – die eine interessiert sich mehr für Kunst, der andere mehr für Geschichte und zum Beispiel das Attentat auf Hitler. Die Schülerinnen und Schüler nehmen aus diesem Projekt Wissen darüber mit, wie man Widerstand leistet – und dass es ganz unterschiedliche Arten von Widerstand gibt. Auch Poesie schreiben kann eine Art von Widerstand sein, Journalismus, Theologie wie Edith Stein. Jeder Mensch versteht etwas anderes darunter und kann sein Talent nutzen, sich zur Wehr zu setzen.

Wer sind die Menschen, die in der Ausstellung vorgestellt werden?

Insgesamt bilden wir die Geschichte von 16 Menschen ab. Darunter sind Widerstandskämpfer, Theologen, Dichter, Sänger, Physiker, Juristen, Politiker, männlich und weiblich.

Die Ausstellung stößt auf großes Interesse, selbst RTL hat schon berichtet. Was bedeutet diese Art von Reichweite für das Projekt?

Es unterstreicht seine Bedeutung. Der Kontakt zu RTL kam über den Vater einer Teilnehmerin zustande, darüber haben wir uns sehr gefreut. Die Jugendlichen nehmen ihr Projekt ernst, zum Beispiel werden sie die Vernissage auch selbst moderieren. Dafür üben wir gerade mit ihnen.

Kann man sich die Ausstellung auch über den Tag der Vernissage hinaus ansehen?

Im Haus der Volksarbeit gibt es Interesse, sie bald dort noch einmal einem breiteren Publikum zu zeigen, ein Termin steht aber noch nicht fest. Auch im Zelt der Religionen im Juni wird sie vermutlich noch einmal zu sehen sein.

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