Die Stadtkirche stellt sich vor

Erster offizieller Besuch von Bischof Bätzing in Frankfurt

FRANKFURT.- Eine ganze Reihe von Gesprächen und Gottesdiensten mit dem neuen Limburger Bischof Georg Bätzing hat es in Frankfurt schon gegeben. Aber der erste offizielle Besuch steht noch aus. Am Donnerstag, 19. Januar, ist es soweit: Der Bischof stattet der größten Stadt in seinem Bistum einen Besuch ab und lernt die katholische Stadtkirche Frankfurt näher kennen.

In der Landeshauptstadt Wiesbaden hatte Bischof Bätzing Anfang Dezember seine Kennenlern-Reise durch das Bistum gestartet. Auf jeweils eintägigen Stippvisiten will er sich in den kommenden Monaten einen ersten Eindruck von den elf Bezirken verschaffen, in die das Bistum gegliedert ist. In Frankfurt, der zweiten Station, stehen Hintergrundgespräche mit Seelsorgern und Ehrenamtlichen sowie ein Besuch beim Caritasverband auf dem Programm. Für die katholische Öffentlichkeit gibt es am Abend um 18 Uhr einen Gottesdienst im Kaiserdom St. Bartholomäus.

Ein Viertel aller Katholiken im Bistum 

Von den rund 730.000 Einwohnern Frankfurts gehören etwa 160.000 (22 Prozent) der katholischen Kirche an, 151.100 davon zählen zum Bistum Limburg. Frankfurt stellt damit fast ein Viertel aller Katholiken im Bistum Limburg. Die Stadtteile Nieder-Eschbach, Harheim und Bergen-Enkheim mit etwa 10.000 Katholiken sind Teile der Bistümer Mainz und Fulda.  

Die katholische Stadtkirche Frankfurt umfasst sieben Pfarreien neuen Typs, das sind Großpfarreien mit mehreren Kirchorten, und zwei Pastorale Räume mit zehn noch eigenständigen Pfarreien. Dazu kommen 24 Gemeinden anderer Muttersprache mit rund 47.000 Gläubigen. Ordensgemeinschaften, religiöse Zentren, Erwachsenenbildung, Hochschulseelsorge, katholische Vereine und Verbände vervollständigen die Vielfalt katholischen Lebens in der Main-Metropole.

Schritte aus dem Reformstau 

Im vergangenen Jahr hat die Stadtkirche verstärkt Reformen in Angriff genommen. Bei einem Stadtkirchenforum vor genau einem Jahr wurden konkrete Schritte verabredet, die auch im Gespräch mit dem Bischof vorgestellt werden sollen. Dazu gehören die Themen Subsidiarität, das heißt eine Kirche, in der Aufgaben und Verantwortlichkeiten auf allen hierarchischen Ebenen angemessen verteilt sind, und Kirche für alle, wo etwa über Segensfeiern nachgedacht wird, die Menschen in gesellschaftlichen und kirchlichen Spannungsverhältnissen, vor allem unverheirateten, gleichgeschlechtlichen und wiederverheiratet geschiedenen Paaren, zugutekommen könnten.

Darüber hinaus hat die Frankfurter Kirche den Anspruch in die Stadtgesellschaft hineinzuwirken, den Dialog mit unterschiedlichen Menschen und Gruppen zu suchen und eigene christliche Positionen in den Debatten zu stärken. Die stark vom Ehrenamt getragenen Gemeinden sind im Stadtsynodalrat und der Stadtversammlung Frankfurter Katholiken präsent und suchen gemeinsam Antworten auf pastorale Herausforderungen in einer Großstadt. Missionarische Seelsorge, der interkulturelle und interreligiöse Dialog sowie die Sozialpastoral sind dabei Schwerpunkte der Arbeit in Frankfurt. (dw)

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