12.01.2015

"Der liebe Gott sendet auf vielen Kanälen"

Neue Pfarrei im Südwesten setzt auf ungewöhnliche Projekte

FRANKFURT.- Eine Fülle von neuen Projekten, zugeschnitten auf die besonderen Bedürfnisse vor Ort ? mit diesem Konzept geht die neue katholische Pfarrei St. Jakobus im Frankfurter Südwesten in die Zukunft. Am 1. Januar 2015 wurde die „Pfarrei neuen Typs“ offiziell gegründet, jetzt stellten die drei Kirchorte in Schwanheim, Goldstein und Niederrad ihr Programm vor. 

Wie Pfarrer Werner Portugall am Montag, 12. Januar, in Niederrad betonte, setzt die neue Gemeinde auf viele unterschiedliche Angebote: „Auch der liebe Gott sendet nicht nur auf einem Kanal!“ Wie schon seit 2010, als die Gemeinden St. Mauritius in Schwanheim, St. Johannes in Goldstein und Mutter vom guten Rat in Niederrad, zu einem Pastoralen Raum zusammengeschlossen wurden, setzt  auch St. Jakobus auf drei große Themen: die Familienkirche in Schwanheim, wo viele junge Familien leben, die Erlebniskirche Goldstein, die kreative Angebote für alle Sinne bereithält, und die offene Kirche in Niederrad, die sich im Stadtteil vernetzt und jeden Tag von 8.00 bis 18.00 Uhr ihre Türen öffnet.  

Den neuen Namen Jakobus hat sich die mit 11.000 Katholiken relativ kleine neue Pfarrei nicht nur gegeben, weil der Jakobusweg am südlichen Mainufer alle drei Stadtteile verbindet, sondern auch weil der Pilger Jakobus für Bewegung und Aufbruch zu neuen Ufern stehe: „Wir sind mit der Neugründung ganz schön in Bewegung gekommen“, freut sich Werner Portugall, „das soll im neuen Namen deutlich werden.“ Zur Pfarrei gehören auch das Eintracht-Stadion, die Universitätsklinik und der Flughafen, alles auch Orte, die Mobilität symbolisieren.  

Der Weg zur neuen Großpfarrei hat auch für die Pastoralreferenten Simone Krämer, Hans-Peter Labonte und Gemeindereferentin Christine Sauerborn-Häuser viele neue Impulse gebracht: „Wir bekommen viel Zuspruch auch von Leuten, die neue Möglichkeiten für ehrenamtliches Engagement suchen.“ Man könne vieles ausprobieren, neue Visionen entwickeln, sich zwischen den Kirchorten austauschen und neue Interessen wecken. „Nachdem jetzt die Strukturen geschaffen sind, kann es auch wieder um Glaubensinhalte gehen“, freut sich auch der Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, Rolf Karg. Die Schwierigkeiten des Anfangs, „überhaupt einmal alle an einen Tisch zu bekommen und die Ängste zu nehmen, einzelne Gemeinden könnten in dem Prozess untergehen“, seien überwunden, mittlerweile würden die Vorteile des größeren Verbundes sichtbar. 

Fünf Großpfarreien, fünf Pastorale Räume 

Gleichzeitig mit St. Jakobus wurden zum Jahresbeginn noch zwei andere Pfarreien neuen Typs in Frankfurt aus der Taufe gehoben: St. Franziskus im Nordosten und St. Josef in Bornheim. Zwei Großpfarreien hatten sich bereits vor einem Jahr gegründet, in der Innenstadt die Domgemeinde St. Bartholomäus und St. Bonifatius in Sachsenhausen. Damit gliedert sich die katholische Kirche in Frankfurt mittlerweile in fünf neue Großpfarreien und in fünf Pastorale Räume, wo die Gemeinden zwar schon zusammenarbeiten, aber noch rechtlich selbstständig agieren.  

In den kommenden Wochen gibt es in allen drei Pfarreien neuen Typs Gründungsfeiern und festliche Gottesdienste mit dem Limburger Weihbischof Thomas Löhr. Der Gründungsgottesdienst für St. Josef in Bornheim ist am Sonntag, 18. Januar, 10 Uhr in der Josefskirche an der Berger Straße geplant. Der Südwesten feiert am Wochenende vom 23. bis 25. Januar mit einem Veranstaltungsreigen. Den Höhepunkt und Abschluss bildet der Gründungsgottesdienst, den Weihbischof Löhr am Sonntag, 25. Januar, um 17.00h in der Offenen Kirche Mutter vom Guten Rat in Niederrad hält. In Eschersheim gibt es einen Festgottesdienst der neuen Pfarrei St. Franziskus am Sonntag, 1. März, um 16 Uhr in der Kirche St. Josef. (dw)

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