Der Kaiserdom lugt über die Dächer

Erster Blick auf den historischen Krönungsweg

FRANKFURT.- Aus einem ganz bestimmten Blickwinkel am Rande des Hühnermarktes sieht man tatsächlich den Kaiserdom St. Bartholomäus: Über den Dächern der neuen Frankfurter "Altstadt", die sich mit großen Schritten ihrer Vollendung nähert, lugt der Domturm hervor. Bei einem Ortstermin auf der Altstadt-Baustelle am Römerberg zeigte Oberbürgermeister Peter Feldmann am Mittwoch, 2. August, Pressevertretern erstmals den erneuerten historischen Krönungsweg, der im 16. Jahrhundert die deutschen Kaiser nach der Krönung im Dom zu den Feierlichkeiten am Römer führten.

„Gerade sind die Gerüste entlang des Krönungsweges gefallen, zuletzt im Ostteil Richtung Dom. Damit ist das herausragende Architekturensemble nun in voller Pracht zu sehen. Ich freue mich schon sehr auf die Eröffnung im kommenden Jahr," betonte der Oberbürgermeister. Ab dann kommen alle Bürger in den Genuss dieses besonderen Ortes. Denn in der Altstadt werde die Geschichte Frankfurts in all ihren spannenden Facetten erlebbar, unterstrich Feldmann.

Auf dem Krönungsweg zur Feier

Seit der „Goldenen Bulle“ von 1356 war die Mainmetropole Wahlort der Könige des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Ab dem Jahr 1562 wurden in Frankfurt auch die deutschen Kaiser gekrönt. Nach der Zeremonie im Dom schritten sie über den Krönungsweg zum Römer. Im Zuge des Wiederaufbaus hatte die DomRömer GmbH den Weg wieder auf sein historisches Niveau abgesenkt.

„Viele wichtige Entscheidungen für unser heutiges Zusammenleben in Europa fielen in Frankfurt. Mit dem Krönungsweg und dem Archäologischen Garten erhalten wir Orte zurück, die für die Identität und Bedeutung unserer Stadt entscheidend sind“, so Feldmann bei seinem Besuch. „Für Menschen aus der ganzen Welt genauso wie für die Frankfurterinnen und Frankfurter wird deutlich, dass unsere Heimatstadt nicht nur Bankenmetropole ist, sondern über eine reichhaltige Geschichte verfügt. Die unterschiedlichen Architekturstile der Häuser und die kulturellen Angebote, wie zum Beispiel die verschiedenen Museen, laden künftig zur Beschäftigung mit unserer Stadtgeschichte ein.“

Altstadtpflaster

Auf einem Teilstück des Hühnermarktes präsentierte der Oberbürgermeister außerdem das künftige „Altstadtpflaster“. Bewohner und Besucher werden nach Fertigstellung des Viertels über ein Pflaster aus geschlagenem und gesägtem Basalt spazieren, ebenfalls ergänzt mit Randsteinen aus Basalt. Bei der Gestaltung des öffentlichen Raums hat die DomRömer GmbH zudem großen Wert auf die behindertenfreundliche Nutzbarkeit gelegt und beispielsweise auf Bürgersteige verzichtet.

Insgesamt 35 Häuser wurden nach dem Abriss des Technischen Rathauses auf dem historischen Stadtgrundriss mit viel Liebe zum Detail errichtet. 15 <link http: www.domroemer.de node _self nachbauten>Rekonstruktionen und 20 <link http: www.domroemer.de node _self neubauten>Neubauten, die typische Stilelemente der Frankfurter Altstadt aufgreifen, wachsen in einer Mischung aus Alt und Neu zu einem altstadttypischen Wohnquartier zusammen. Hier werden rund 200 Menschen ein neues Zuhause finden. Wie früher soll es in dem Viertel kleine Läden, Restaurants, Raum für lokale Gewerbetreibende und malerische Plätze geben. (pm/dw) 

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