Kategorien &
Plattformen

Bitten, dass Gott sich erbarmen möge

Muttersprachliche Gemeinden bringen Leidenserfahrungen vor Gott
Bitten, dass Gott sich erbarmen möge
Bitten, dass Gott sich erbarmen möge
Zwei Vertreter der ukranischen Gemeinde trugen beim Kreuzweg der Welt das Leiden des Krieges vor Gott. © A. Zegelman / Bistum Limburg

Stationen des Kreuzwegs der Welt

--

1. Station: Jesus wird zum Tode verurteilt (Italienische Gemeinde)

V         Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich.

A         Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.

L          (Italienisch) Es war am Rüsttag des Paschafestes, ungefähr um die sechste Stunde. Pilatus sagte zu den Juden: Da ist euer König! Sie aber schrien: Weg mit ihm, kreuzige ihn! Pilatus aber sagte zu ihnen: Euren König soll ich kreuzigen? Die Hohenpriester antworteten: Wir haben keinen König außer dem Kaiser. Da lieferte er ihnen Jesus aus, damit er gekreuzigt würde.

Joh 19,14-16

 

Zeugnis

Unser Kreuzweg heute Abend beginnt mit einer entsetzlichen Ungerechtigkeit: ein unschuldiger Mensch wird zum Tode verurteilt. Ungerechtigkeit ist keine Sondererscheinung auf unserer Welt. Überall stoßen wir auf ungerechtes Verhalten, ungerechte Normen, ungerechte Regierungen und Systeme, ungerechte Entscheidungen, die vielen Menschen Leid zufügen und ihr Leben erschweren, wenn nicht ganz zerstören. Ungerechtigkeit entsteht auf unterschiedliche Art und Weise. Eine davon hat mit der Wahrheit zu tun. Das lernen wir vom Strafrecht, wo Prozesse die Wahrheit ans Licht bringen sollen, damit Gerechtigkeit wieder hergestellt wird. Was ist aber, wenn wir bereit sind, die Wahrheit zugunsten von Interessen, Machtspielen, Sympathien usw. zu opfern? Was ist, wenn Wahrheit nicht mehr attraktiv zu sein scheint, wenn wir aufhören, nach ihr zu suchen? Es liegt an uns, uns für die Wahrheit einzusetzen und dadurch eine gerechtere Welt zu gestalten. Herr, hilf uns dabei.

V Gepriesen seist du, Herr Jesus Christus, der du das Kreuz der Gedemütigten mit uns getragen hast. Wir bitten dich:

A         Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.

--

2. Station: Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern (Französischsprachige Gemeinde)

V         Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich.

A         Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.

L          (Französisch) Er hat unsere Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen. Wir meinten, er sei von Gott geschlagen, von ihm getroffen und gebeugt. Doch er wurde durchbohrt wegen unserer Verbrechen, wegen unserer Sünden zermalmt. Zu unserem Heil lag die Strafe auf ihm, durch seine Wunden sind wir geheilt.

Jes 53,4-5

 

Zeugnis

Herr, du hast dich verspotten und schmähen lassen. Hilf uns, dass wir uns nicht denen anschließen, die den Leidenden und Schwachen verhöhnen. Hilf uns, dein Gesicht in denen zu erkennen, die gedemütigt und ausgegrenzt werden. Hilf uns, dass wir uns nicht entmutigen lassen vom Spott der Welt, wenn der Gehorsam gegenüber deinem Willen verlacht wird. Du hast das Kreuz getragen und uns eingeladen, dir auf diesem Weg zu folgen (vgl. Mt 10,38). Hilf uns, das Kreuz anzunehmen, nicht davor zu fliehen, nicht zu jammern und nicht zuzulassen, dass unsere Herzen angesichts der Mühsal des Lebens niedergeschlagen sind. Hilf uns, den Weg der Liebe zu gehen und, ihren Forderungen gehorchend, die wahre Freude zu erlangen.

V         Gepriesen seist du, Herr Jesus Christus, der du das Kreuz der Leidenden getragen hast. Wir bitten dich:

A         Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.

--

3. Station: Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz (Slowakische Gemeinde)

V         Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich.

A         Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.

L          (Slowakisch) Der Herr lud auf ihn die Schuld von uns allen. Er wurde misshandelt und niedergedrückt, aber er tat seinen Mund nicht auf. Wie ein Lamm, das man zum Schlachten führt, und wie ein Schaf angesichts seiner Scherer, so tat auch er seinen Mund nicht auf.

Jes 53,6b-7

 

Zeugnis

Fallen… wie oft… weil es an Kraft fehlt, die Hindernisse zu groß sind, du Angst hast. Du kannst nicht mehr: weil es nicht gewünscht ist, weil „so wie du denkst und handelst“ es nicht zeitgemäß ist, weil du belächelt wirst …so wie damals, in der Zeit des Kommunismus, aber auch heute.

„Gott muss getötet werden“, war das Ziel dieser Ideologie. Was sollten die Menschen tun? Aufgeben? Stehen bleiben? Nein! Viele Menschen haben ihr Leben dafür gegeben und trotz aller Verfolgung sind sie stärker und mutiger aufgestanden und weitergegangen.

Papst Franziskus hat bei seinem Besuch in der Slowakei im September letzten Jahres gesagt: Bitte, bleibt auf dem Weg! Nicht nachlassen! Indem ihr unterwegs seid, überwindet ihr die Versuchung eines statischen Glaubens, der sich mit einem Ritual oder einer alten Tradition begnügt. Stattdessen geht aus euch heraus, tragt in eurem Gepäck eure Freuden und Leiden und macht aus dem Leben eine Pilgerreise der Liebe zu Gott und zu euren Brüdern und Schwestern.

 

V Gepriesen seist du, mein Herr und Gott, der du ehrlos am Boden gelegen hast.

Wir bitten dich:

A         Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.

--

4. Station: Jesus begegnet seiner Mutter (Kroatische Gemeinde)

V         Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich.

A         Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.

L          (Kroatisch) Bei dem Kreuz Jesu standen seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Magdala. Als Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zu seiner Mutter: Frau, siehe, dein Sohn! Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter!

 Joh 19,25-27a

 

Zeugnis

Maria ist mit Jesus. Zärtlich streichelt sie das erschöpfte Gesicht ihres Sohnes. Jesus erwidert ihre Zärtlichkeit auf gleiche Weise. Diese traurige Erfahrung können vor allem Mütter verstehen, die den Krieg in Kroatien erlebt haben. Viele von ihnen hatten Angst um das Schicksal ihrer Kinder, ihrer leblosen Körper, von denen einige bis heute nicht wissen, wo ihre Gräber sind.

Maria, du bist mit Jesus bis zum Ende des Kreuzweges gegangen. Tröste alle trauernden Mütter, die jetzt im Krieg in der Ukraine wegen ihre Kinder weinen. Zeige ihnen, dass du mit ihnen bist und dass du sie nie verlassen wirst. Denn, wer auf dich und deinen Sohn vertraut, „wird in Ewigkeit nicht sterben, sondern auferstehen am letzten Tag“ (vgl. Joh 11,24-26).

 

V         Gepriesen seist du, mein Herr und mein Gott, der du den Menschen in Liebe begegnet    bist. Wir bitten dich:

A         Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.

--

Lied nach der 4. Station: Vorsängergruppe der Kroatischen Gemeinde

--

5. Station: Simon von Zyrene hilft Jesus das Kreuz tragen (Vietnamesische Gemeinde)

V         Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich.

A         Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.

L          (Vietnamesisch) Als sie Jesus hinausführten, ergriffen sie einen Mann aus Zyrene namens Simon, der gerade vom Feld kam. Ihm luden sie das Kreuz auf, damit er es hinter Jesus hertrage.

Lk 23,26

 

Zeugnis

In der Ukraine tobt ein sinnloser Krieg. Zahllose Tonnen von Bomben fallen auf ihre Köpfe. Als ehemalige Bootsflüchtlinge, die von der Cap Anamur gerettet wurden, wissen wir, wie wichtig es ist, in lebensbedrohlicher Situation Hilfe zu bekommen. Angesichts der katastrophalen Lage in der Ukraine wollen wir für sie beten und Hilfe leisten, um die Last von ihrem schweren Kreuz erträglicher zu machen.

 

V         Gepriesen seist du, Herr Jesus Christus, der du die Last der Ohnmächtigen getragen         hast. Wir bitten dich:

A         Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.

--

6. Station: Veronika reicht Jesus das Schweißtuch (Spanischsprachige Gemeinde)

V         Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich.

A         Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.

L          (Spanisch) Ich hielt meinen Rücken denen hin, die mich schlugen, und denen, die mir den Bart ausrissen, meine Wangen. Mein Gesicht verbarg ich nicht vor Schmähungen und Speichel.

Jes 50,6

 

Zeugnis

Veronika handelt aus spontanem Mitgefühl. Ein Akt der Zivilcourage: Eine Frau drängt sich durch die Menge und wischt dem, der zur Hinrichtung geführt wird, Blut und Schweiß aus dem Gesicht.

Auch in unserer Gemeinde gibt es viele Menschen, die sich von der Not anderer anrühren lassen. Sie stellen ihre Zeit und ihre Möglichkeiten zur Verfügung, nehmen Neuankömmlinge bei sich auf, helfen bei der Suche nach Arbeit, Wohnung, einem Kindergartenplatz und bei der Kommunikation mit den Behörden.

Jesus, Du hast gesagt: Was Ihr für einen meiner geringsten Brüder und Schwestern getan habt, das habt Ihr mir getan. Lass uns Dein Gesicht in den Notleidenden erkennen.

 

V         Gepriesen seist du, Herr Jesus Christus, der du uns in der Taufe dein Bild eingeprägt        hast. Wir bitten dich:

A         Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.

--

7. Station: Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz (Tamilische Gemeinde)

V         Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich.

A         Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.

L          (Tamilisch) Ich aber bin ein Wurm und kein Mensch, der Leute Spott, vom Volk verachtet. Alle, die mich sehen, verlachen mich, verziehen die Lippen, schütteln den Kopf: „Er wälze die Last auf den Herrn, der soll ihn befreien! Der reiße ihn heraus, wenn er an ihm Gefallen hat.“

Ps 22,7-9

 

Zeugnis

„Die Würde des Menschen ist unantastbar“, so beginnt der erste Artikel unseres Grundgesetzes. Demnach hat jeder Mensch seine Daseinsberechtigung und soll fair und menschlich behandelt werden. Was für uns so einfach und selbstverständlich klingt, ist heutzutage keine Selbstverständlichkeit mehr. Es macht mich betroffen und traurig, wenn ich in den Nachrichten höre, dass Menschen unfair und unmenschlich behandelt werden. Sei es in der Familie, in der Schule oder am Arbeitsplatz, überall sind Menschen der unfairen Behandlung und dem Gespött ihrer Mitmenschen ausgesetzt. Sie nehmen alles auf sich und erdulden alles. Auch Jesus erduldete alles. Er tat es, damit wir Gotteskinder werden und ewig leben. Lieber Gott, gib den Menschen, die unmenschlich und unfair behandelt werden, deine Liebe und lass sie spüren, dass du an ihrer Seite stehst.

 

V         Gepriesen seist du, Herr Jesus Christus, der du das Kreuz der Wehrlosen getragen            hast. Wir bitten dich:

A         Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.

--

8. Station: Jesus begegnet den weinenden Frauen (Ukrainische Gemeinde)

V         Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich.

A         Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.

L          (Ukrainisch) Es folgte eine große Menschenmenge, darunter auch Frauen, die um ihn klagten und weinten. Jesus wandte sich zu ihnen um und sagte: Ihr Frauen von Jerusalem, weint nicht über mich; weint über euch und eure Kinder!

Lk 23,27-28

 

Zeugnis

Auf seinem Kreuzweg begegnet Jesus Frauen aus der Ukraine. Was wird er ihnen sagen?

Weint nicht um mich, ich bin bei Euch.

Ich weiß, dass ihr die Tränen von Kindern seht. Alle diese Kinder - das sind eure Kinder. Für die Frauen macht es keinen Unterschied, ob es ihre eigenen Kinder oder die der Anderen sind.

Ich weiß, dass ihr den Kindern in den Luftschutzbunkern Märchen vorlest, während in eurer Heimatstadt Blut vergossen wird.

Ich weiß, dass ihr eure Männer küsst, wenn sie an die Front gehen, und ihr wisst nicht, wann Ihr sie wiederseht.

Ich weiß, wie schwer es im Ausland ist. Eure Flucht ist kein Verrat, sondern die Rettung der Kinder.

Ich weiß, wie ihr betet, um Ihre Mütter anrufen zu können.

Jesus sagt zu den Frauen aus der Ukraine: Weint nicht um mich, ich bin bei Euch. Ihr sollt aushalten, wie ich ausgehalten habe.

Ihr sollt jeden Tag, wo auch immer ihr seid, kämpfen, denn ihr kennt den Preis des Lebens.

Gebt nicht auf, eure Schönheit wird sich wieder entzünden.

Ich trage ein schweres Kreuz, auf dem ich sterben werde.

Aber ich werde auferstehen, und so wird auch die Ukraine auferstehen!

 

V         Gepriesen seist du, Herr Jesus Christus, der du Anteil nimmst an unserem Leid.

Wir bitten dich:

A         Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.

--

Lied: Kyrie Rufe

--

9. Station: Jesus fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz (Äthiopische Gottesdienstgruppe)

V         Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich.

A         Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.

L          (Amharisch) Ich bin hingeschüttet wie Wasser, gelöst haben sich all meine Glieder. Mein Herz ist in meinem Leib wie Wachs zerflossen. Meine Kehle ist trocken wie eine Scherbe, die Zunge klebt mir am Gaumen, du legst mich in den Staub des Todes. Viele Hunde umlagern mich, eine Rotte von Bösen umkreist mich. Sie durchbohren mir Hände und Füße.

Ps 22,15-17

 

Zeugnis:

Angesichts von Unruhen, Krieg und Gewalt in der Welt breitet sich bei vielen ein Gefühl von Hilflosigkeit, Ohnmacht und Angst aus. Gott, wir suchen Frieden für die Menschen in Europa, Asien, Afrika und für die Menschen in der ganzen Welt. Herr, unsere geliebte Heimat Äthiopien droht unter der Last der anhaltenden politischen, wirtschaftlichen und sozialen Krisen zu zerbrechen. Insbesondere beten wir für die Menschen, die unter dem Krieg in der Region Tigray, Amhara, Afar und den zahlreichen ethnischen Konflikten im ganzen Land leiden. Gib du unserem Volk deinen Frieden, den die Welt nicht geben kann. Sende uns den Geist der Versöhnung und der Brüderlichkeit!

 

V         Gepriesen seist du, Herr Jesus Christus, der du das Kreuz der Verzweifelten            getragen hast. Wir bitten dich:

A         Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.

--

10. Station: Jesus wird seiner Kleider beraubt (Liebfrauen)

V         Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich.

A         Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.

L          Die Soldaten nahmen seine Kleider und machten vier Teile daraus, für jeden Soldaten einen. Sie nahmen auch sein Untergewand, das von oben her ganz durchgewebt und ohne Naht war. Sie sagten zueinander: Wir wollen es nicht zerteilen, sondern darum losen, wem es gehören soll. So sollte sich das Schriftwort erfüllen: Sie verteilten meine Kleider unter sich und warfen das Los um mein Gewand. Dies führten die Soldaten aus.

Joh 19,23-24

 

Zeugnis

Ein durch Handlanger entkleideter, bloßgestellter Mann. Nackt, schutzlos, verletzlich. Ausgesetzte, schutzlose Frauen und Männer suchen Tag für Tag eine offene Tür in Liebfrauen. Eintreten, empfangen werden, gewärmt werden am gedeckten Tisch; geschützt und bekleidet werden durch Achtsamkeit und Respekt; angeschaut werden, gehört werden, ein Wort der Versöhnung empfangen. Menschen können sich entscheiden, den andern „draußen“ zu halten und allein zu lassen – oder einander zu bergen und zu schützen.

 

V         Gepriesen seist du, Herr Jesus Christus, der du das Kreuz der Schande für uns        getragen hast. Wir bitten dich:

A         Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.

--

11. Station: Jesus wird an das Kreuz genagelt (Polnische Gemeinde)

V         Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich.

A         Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.

L          (Polnisch) Sie kamen zur Schädelhöhe; dort kreuzigten sie ihn und die Verbrecher, den einen rechts von ihm, den andern links. Jesus aber betete: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.

Lk 23,33-34

 

Zeugnis

Meine Heimat - Polen - war in der Vergangenheit oft von Nachbarn ans Kreuz genagelt. Heute erleben die Ukrainer eine Verfolgung, die an Kreuzigung erinnert. Meine Landsleute versuchen gegenwärtig, die Schmerzen der Ukrainer zu lindern und Trost und Hilfe zu spenden.

Herr, gib uns allen Kraft, Willen und Ausdauer, den gekreuzigten Menschen beizustehen.

 

V         Gepriesen seist du, Herr Jesus Christus, der du für uns ans Kreuz geschlagen          worden bist. Wir bitten dich:

A         Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.

--

12. Station: Jesus stirbt am Kreuz (Maronitische Gemeinde)

V         Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich.

A         Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.

L          (Arabisch) Es war etwa um die sechste Stunde, als eine Finsternis über das ganze Land hereinbrach. Sie dauerte bis zur neunten Stunde. Die Sonne verdunkelte sich. Der Vorhang im Tempel riss mitten entzwei, und Jesus rief laut: Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist. Nach diesen Worten hauchte er den Geist aus.

LK 23,44-46

 

Zeugnis

Von der Spitze des Kreuzes ein Schrei: Schrei der Verlassenheit im Moment des Todes, Schrei des Vertrauens in das Leiden, Schrei der Geburt eines neuen Lebens. Hier hängst du am Baum des Lebens, übergibst deinen Geist in die Hände des Vaters, bringst Leben in Fülle hervor und formst die neue Kreatur. Auch der Libanon steht heute vor fatalistischen Herausforderungen: Wir fühlen uns von den Wellen fundamentalistischer Milizen, der Wirtschafts- und Finanzkrise überrollt und an unserem Selbstvertrauen erschüttert. Gib uns, Herr, die Kraft, innig zu wissen, dass uns kein Tod besiegen wird, solange wir in deinen Händen ruhen, die uns geformt haben und die uns begleiten.

V         Gepriesen seist du, Herr Jesus Christus, der du dein Leben für uns hingegeben hast.

Wir bitten dich:

A         Erbarme dich über uns und über die ganze Welt

--

Lied nach der 12. Station: Vorsängergruppe der Philippinischen Gemeinde

--

13. Station: Jesus wird vom Kreuz abgenommen und in den Schoß seiner Mutter gelegt (Philippinische Gemeinde)

V         Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich.

A         Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.

L          (Tagalog) Josef aus Arimathäa war ein Jünger Jesu, aber aus Furcht vor den Juden nur heimlich. Er bat Pilatus, den Leichnam Jesu abnehmen zu dürfen, und Pilatus erlaubte es. Also kam er und nahm den Leichnam ab.

Joh 19,38

 

Zeugnis

Die dunkle Nacht des Todes hat Jesus verschlungen. Die einzigen hellen Lichter sind die zärtliche Liebe von Maria, die Treue von Johannes und die Freundschaft von Josef von Arimathäa und einigen anderen. Wir denken in diesem Moment an die vielen Opfer der Ungerechtigkeit, besonders an die Tausenden, die im Krieg der philippinischen Regierung gegen die Drogen getötet wurden. Sie sind im Grab aufgebahrt. Ihre Familien trauern und schreien nach Gerechtigkeit. Dank einiger Priester, Bischöfe und sozialer Organisationen, die sich weiterhin für ihre Rechte einsetzen und nach Gerechtigkeit suchen.

V Gepriesen seist du, Herr Jesus Christus, der du die Menschen in ihrer Trauer nicht allein lässt. Wir bitten dich:

A         Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.

--

14. Station: Der heilige Leichnam Jesu wird in das Grab gelegt (Internationale Englischsprachige Gemeinde)

V         Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich.

A         Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.

L          (Englisch) Und Josef von Arimathäa nahm ihn vom Kreuz, hüllte ihn in ein Leinentuch und legte ihn in ein Felsengrab, in dem noch niemand bestattet worden war. Das war am Rüsttag, kurz bevor der Sabbat anbrach. Die Frauen, die mit Jesus aus Galiläa gekommen waren, gaben ihm das Geleit und sahen zu, wie der Leichnam in das Grab gelegt wurde.

Lk 23,53-55

 

Zeugnis

Menschen auf der ganzen Welt teilen die gleichen Gefühle, wenn jemand stirbt. Es spielt keine Rolle, welcher Herkunft sie sind - wir alle erleben Traurigkeit, Verlust und viele Tränen. In seiner Trauer begräbt Joseph von Arimathäa den Leichnam Jesu, wie es der jüdische Brauch war. In diesem Jahr mussten auch einige unserer Gemeindemitglieder geliebte Menschen begraben - einige hier in der Nähe, andere sehr weit weg. Aber ganz gleich, wo sie begraben sind oder ob wir persönlich dabei sein konnten oder nicht - wir, als Christen, haben auch eine Hoffnung in unser tiefsten Trauer - die Hoffnung auf die Auferstehung, wenn wir alle zusammen in Gottes Himmelreich wieder vereint sein werden.

 

V         Gepriesen seist du, Herr Jesus Christus, der du tot im Grab gelegen bist.

            Wir bitten dich:

A         Erbarme dich über uns und über die ganze Welt.

 

Cookie Einstellungen

Statistik-Cookies dienen der Anaylse, indem Informationen anonymisiert gesammelt werden.

Anbieter:

Bistum Limburg

Datenschutz