"Bis du das Ziel erreicht hast, halte Gott dich in seiner Hand"
„Miteinander läuft’s...! – Ein Zeichen setzen gegen Antisemitismus“ beim Frankfurt Marathon: Unter diesem Motto war der Arbeitskreis „Kirche, Religion und Sport“ am Wochenende beim Marathon in der Main-Metropole wieder dabei: mit einem Stand auf der Messe, dem ökumenischen Gottesdienst am Vorabend, vier interreligiösen Staffeln und den Deutschen Kirchenmeisterschaften.
Den ganzen Samstag kamen Läuferinnen und Läufer am Messestand vorbei und freuten sich über die Silikon-Armbänder mit dem Motto und den Segenskärtchen für Sportler:innen: „...und bis du das Ziel erreicht hast, halte Gott dich im Frieden seiner Hand“ heißt es dort. Es ergaben sich zahlreiche Gespräche über Gott und die Welt, über spirituelle Erfahrungen beim Laufen, über die Kirche und andere religiöse Fragen.
Zum Gottesdienst um 18 Uhr im Blauen Saal der Alten Messe fanden sich gut 150 Besucher zusammen, unter ihnen auch Jo Schindler, der Geschäftsführer vom Veranstalter Motion Events. Gabriele Braun und Peter Noss führten durch den Gottesdienst und begrüßten zu Beginn die Gäste aus ganz Europa. Ein erster Höhepunkt war die Predigt von Prof. Thomas Weißer aus Bamberg, der davon erzählte, wie er beim Laufen mit Jesus ins Gespräch kam. Plötzlich und unerwartet war er da, lief mit seinen Sandalen neben ihm her, konnte sogar das Tempo beliebig verschärfen und beantwortete zentrale Fragen nach dem Zustand der Welt und dem aktuellen Problem mit dem Frieden, bis er zum nächsten Termin wieder entschwebte. Louise Kirstädter begeisterte ihrerseits mit ihrem Marathon-Song „He’s with You!“ Genauso wie der Posaunenchor aus Bornheim unter Leitung von Manfred Beutel war dies ein wichtiger emotionaler Baustein für den Gottesdienst, in dem auch an Tony Jung-Hankel erinnert wurde, den kürzlich verstorbenen Initiator des Projektes. Traditionell endete der Abend mit dem gemeinsam gesprochenen Segen für die Läuferinnen und Läufer.
Am Sonntag waren vier interreligiöse Staffeln am Start: Christinnen und Christen verschiedener Konfessionen, Muslim*innen, Sikhs und Hindus gaben sich auf dem 42,195-Kilometer-Kurs den Staffelstab weiter. „Miteinander läuft’s...!“ – das Motto wurde konsequent umgesetzt beim Laufen für Frieden und Verständigung. Ein besonderes Zeichen aus aktuellem Anlass war es, sich gegen den zunehmenden Antisemitismus auch im Sport einzusetzen. Entsprechend war das auf den Shirts zu lesen. Zum Ende sammelte sich die Gruppe mit den gold-gelben Trikots zum gemeinsamen Einlaufen in das Ziel in der Festhalle.
Bei den Deutschen Kirchenmeisterschaften, für die man sich gesondert anmelden konnte, setzte sich diesmal Friedrich Biniok vom LSC Höchstadt/Aisch in einer fantastischen Zeit von 2:40:28 durch, bei den Frauen gewann Jana Schütt vom SF Blau-Gelb Marburg in 3:11:55.
Text und Fotos: Peter Noss