Bekenntnis zur Frankfurter Kulturgeschichte

Stadt gibt viele Millionen für Kirchensanierung

FRANKFURT.- Allein zwischen 2010 und 2014 wird die Stadt Frankfurt die Sanierung von acht Innenstadtkirchen mit rund 25 Millionen Euro finanzieren: „Das ist unser Bekenntnis zur Frankfurter Kulturgeschichte und Zeugnis unserer guten Partnerschaft mit katholischer und evangelischer Kirche“, sagte Stadtkämmerer und Finanzdezernent Uwe Becker am Donnerstag, 18. Juli, bei der Vorstellung einer neuen städtischen Broschüre über die acht Frankfurter Dotationskirchen. 

Denn seit 1830 ist die Stadt Frankfurt verpflichtet, die Kirchen in der Innenstadt mit allen Einrichtungen wie Glocken und Orgeln zu unterhalten. Der so genannte Dotationsvertrag, den es nur in Frankfurt gibt, nimmt den Kirchen die finanzielle Last des Bauunterhaltes. Er gilt bis heute für die katholischen Kirchen Dom St. Bartholomäus, Liebfrauenkirche und St. Leonhard ebenso wie für die evangelischen Kirchen St. Katharinen, Alte Nikolaikirche, Dreikönigs- und Peterskirche sowie das Dominikanerkloster mit der Heiliggeistkirche. Frankfurts Status als freie Reichsstadt ermöglichte mit diesem Vertrag, dass beide Konfessionen nebeneinander existieren konnten. 

Die Bauunterhaltungskosten, die zunächst sehr gering waren, fielen erst nach dem Zweiten Weltkrieg stärker ins Gewicht. Für den Wiederaufbau der acht Kirchen zahlte die Stadt 17 Millionen Mark. Und jetzt, 70 Jahre später, werden wieder erhebliche Mittel bereitgestellt, um dringende Sanierungen der Gotteshäuser zu finanzieren. So stehen etwa für die Innenrestaurierung der Leonhardskirche, die 2014 wieder eröffnet werden soll, rund acht Millionen Euro bereit. Für die Dachsanierung des Domes fallen von 2014 an voraussichtlich etwa 6,5 Millionen Euro an. Aber auch das vom Evangelischen Regionalverband als Dienstsitz genutzte Dominikanerkloster verschlang in den vergangenen zwei Jahren rund 3,5 Millionen Euro. Ebenso teuer kommen Fassaden- und Dachsanierung an der evangelischen Dreikönigskirche am Sachsenhäuser Mainufer. „Unsere Skyline zeigt eine eher weltliche Stadt“, betonte Kämmerer Becker, „aber dieses Engagement zeigt das enge Zusammenspiel mit den beiden christlichen Kirchen in besonderer Weise.“ 

Die Broschüre „Unsere Stadtkirchen im Zentrum“ mit zahlreichen Informationen zu den einzelnen Kirchen gibt es kostenlos in den Dotationskirchen und in städtischen Informationsstellen.

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