Bartholomäusdom ab Mittwoch wieder offen
Der Bartholomäusdom wird am heutigen Dienstag bis zum Eingang des Hauptschiffes und ab Mittwoch, 7. August, wieder voll umfänglich geöffnet werden. Das hat der Stadtkämmerer, der für den Dom als Dotationskirche zuständig ist, mitgeteilt. "Nach dem heutigen Ortstermin im Dom mit der Dombaumeisterin Frau Dr. Julia Lienemeyer und dem fachverantwortlichen Restaurator Stefan Klöckner können wir Entwarnung geben", heißt es in der Mitteilung von Montagnachmittag. "Aufgrund von langjährigen Erfahrungswerten aus ähnlichen Ereignissen am Dom geht Herr Klöckner davon aus, dass hier keine akute Gefahr durch herabstürzende Putzteile besteht. Das Einrichten einer kleineren Absperrfläche und das Beobachten über einen mehrwöchigen Zeitraum seien zunächst ausreichend."
Der Bartholomäusdom war am Sonntagnachmittag wegen eines Wasserschadens sicherheitshalber gesperrt worden und am Montag, 5. August, für Publikum und Gottesdienstbesucher:innen geschlossen. Die Gottesdienste fanden stattdessen in St. Leonhard statt. Aktuell laufe die die Ursachensuche, teilte die Stadtkämmerei mit. Vermutet werde ein verstopftes Fallrohr. Eine Befahrung und eine sich anschließende Reinigung von Fallrohren und Regenrinnen würden zeitnah durchgeführt.
Weil der Dom erst am Mittwoch wieder vollständig geöffnet werden kann, findet die Heilige Messe am heutigen Dienstag in St. Leonhard statt, sie wird um 13 Uhr gefeiert. Die Dompfarrei hat eine Informationsseite eingerichtet. Generell aktuelle Informationen finden sich außerdem auf https://www.dom-frankfurt.de und auf https://www.facebook.com/DompfarreiStBartholomaeus.
Der Bartholomäusdom ist eine von acht sogenannten Dotationskirchen, das heißt, die finanzielle Zuständigkeit liegt bei der Stadt Frankfurt.
Was war passiert?
Wie die Feuerwehr Frankfurt berichtet, war sie am Sonntag gegen 15 Uhr zum Einsatz im Dom gerufen worden. Darüber berichtet auch Hessenschau.de: "Offenbar tropfte es von der Decke des Kirchenschiffs", heißt es dort. Nachforschungen hätten ergeben, dass in der Zwischendecke über dem Kirchenschiff ein Wassereintritt durch die Dachfläche stattgefunden hatte, sagte Thomas Koch, Pressesprecher der Feuerwehr Frankfurt, der Hessenschau. Die Rede war von ca. 500 Liter Wasser, die das Deckengewölbe geflutet hätten. Die Decke des Doms ist im Dachraum mit Steinwolle beflockt, diese war mit Wasser vollgesogen. Das Gewölbe selbst besteht aus Kalkmörtel und ist mit Kalkputz verputzt.
Wie es in der Pressemitteilung der Feuerwehr heißt, pumpten die Einsatzkräfte nach Rücksprache mit einem THW-Statiker das eingedrungene Wasser mittels einer Tauchpumpe ab, um die Last auf das Deckengewölbe zu reduzieren. Die nasse Steinwolle wurde abgetragen und in Säcke abgefüllt, die dann auf dem Gitterrostboden des Dachraumes abgestellt wurden und im Dach bleiben können. Aufgrund der Bauart des Gewölbes und der Einsturzgefahr mussten die Arbeiten durch die Höhenrettungsgruppe (HÖRG) durchgeführt werden. Eine Erkundung durch die DLK ergab ein verstopftes Fallrohr, wodurch ein Rückstau entstanden und der Eintritt des Wassers ins Dach begünstigt worden war. Soweit möglich versuchten die Einsatzkräfte die Verstopfung zu entfernen. Nach Rücksprache mit der Dombaumeisterin bezüglich der durchgeführten Maßnahmen und der vermeintlichen Ursache konnten dann die Feuerwehrleute ihre Arbeiten beenden. Es waren zeitweise etwa 40 Einsatzkräfte vor Ort und eine Schadensumme kann noch nicht beziffert werden.