„Balkonkraftwerk“ gewinnt die Schöpfungs-Challenge
Die Stadtversammlung der Frankfurter Katholik:innen hat die Gewinner der Schöpfungschallenge bekannt gegeben. Auf den mit 800 Euro dotierten ersten Platz schaffte es die Bewerbung der „Kirche im Grünen“ (Pfarrei St. Margareta), die mit der Anschaffung eines sogenannten„Balkonkraftwerks“ ins Rennen gegangen war. Das kleine Kraftwerk soll genug Energie produzieren, um den Betrieb von Kühlschränken, Brunnenpumpen und das Aufladen von Akkus vor Ort in der Kirche im Grünen zu ermöglichen. Vom Preisgeld soll nun zunächst das Solarpanel gekauft werden. Stefan Hecktor von der Arbeitsgruppe Solar / Balkonkraftwerk rechnet damit, dass das „Balkonkraftwerk“ im Frühjahr eingeweiht werden kann.
Doch die Idee geht noch weiter. Denn die Anlage ist als Demonstrationsmöglichkeit geplant, um diese Art von Energiegewinnung unter den Mitgliedern der Pfarrei und den Gästen der Kirche im Grünen bekannter zu machen, erläuterte die Arbeitsgruppe, bestehend aus Oswald Bellinger, Bernhard Höfner, Ulf Erdmann und Stefan Hecktor, in ihrer Bewerbung. In der Tat könnte ein solches eigenes kleines Kraftwerk auch für andere Projekte, Privatmenschen und Pfarreien interessant sein: Die relativ geringen Kosten von 600 bis 1200 Euro sowie geringer bürokratischer Aufwand (keine Genehmigungspflicht) im Vergleich zu einer Photovoltaik-Anlage oder Wärmepumpe und die damit verbundenen mittelfristigen Einsparungen und verringerte Abhängigkeit von Energielieferanten sprechen für die Anschaffung, argumentierte das Team. Geplant sind auch Schautafeln, Info-Veranstaltungen und Beratung. Außerdem soll ein Stromzähler installiert werden, der anzeigt, wie viel Strom durch das Balkonkraftwerk gewonnen wird. „Als Demo-Anlage bietet dieses Balkonkraftwerk außerdem die Gelegenheit, mit den Mitmenschen auch über andere Maßnahmen zum Schutz vor dem Klimawandel und die dafür notwenigen Verhaltensänderungen jedes Einzelnen ins Gespräch zu kommen, gerade auch in der persönlichen Verantwortung als Christ für die Bewahrung der Schöpfung und globale Gerechtigkeit“, heißt es in der Bewerbung.
Hochbeete sollen St. Ignatius schmücken
Auf Platz 2 (500 Euro) schaffte es das Projekt „Gemüse in Hochbeeten – innovative Kräutergärten und Begrünung des Kirchplatzes von St. Ignatius“ von Pater Christoph Soyer SJ. Er möchte Materialien wie Europaletten, Planzkübel, Tontöpfe möglichst gebraucht kaufen, um gemeinsam mit Gemeindemitgliedern Hochbeete in biologisch guter Qualität anzulegen. Dort wachsen sollen Blumen für den Kirchenschmuck, aber auch Gemüse, Kräuter und Beeren, die vor Ort verzehrt, in der Gemeindeküche benutzt oder mit nach Hause genommen werden können.
Mit dem dritten Platz (ebenfalls 500 Euro) wurde das Projekt „Anlage einer einheimischen Wildblumen-Wiese mit Stauden und Kräutern zur Förderung der Biodiversität“ ausgezeichnet. Zur Förderung der Artenvielfalt plant Oswald Bellinger am Kirchort St. Josef in Höchst (Pfarrei St. Margareta), beginnend mit der nächsten Pflanzzeit im März/April 2023 auf der kleinen Wiese (etwa 80 Quadratmeter) vor dem Pfarrhaus am Justinusplatz in Höchst nach dem wissenschaftlichen Konzept der Rosenhöhe Darmstadt einen Wildblumen-Garten aus heimischen Stauden und Kräutern anzulegen, in dem, möglichst über das ganze Jahr verteilt, Pflanzen blühen, die zur Nahrung von Insekten dienen. In der Mitte der Rosette soll von den Messdienerinnen und Messdienern ein Insektenhotel gebaut werden.
Mit der Schöpfungschallenge wollte die Stadtversammlung die Menschen in den Pfarreien dazu motivieren, Projekte für den Klimaschutz anzustoßen. Marianne Brandt, Vorsitzende der Stadtversammlung, zeigt sich zufrieden mit der Teilnahme. „Es sind sehr schöne Projekte eingereicht worden“, sagt sie.