200 Jugendliche sind dem Frieden auf der Spur
Für Schulklassen ab der 8. Jahrgangsstufe bot die Jugendkirche JONA in der dritten Adventswoche ein Projekt im Kirchenraum an. Beim Projekt „Friede, Freude,…“ waren die Jugendlichen dazu eingeladen, sich mit dem Thema Frieden auseinanderzusetzen. Rund 200 Schülerinnen und Schüler nahmen während der gesamten Woche in 90-minütigen Zeitfenstern im eigenen Klassen-/Kursverbund an dem Projekt teil.
Jugendbildungsreferentin Katrin Heng fragte bei der Einführung: „Unser Projekt heute steht unter dem Titel ‚Friede, Freude,…‘ – was fällt euch dazu ein?“. Es dauerte nicht lange, bis jemand „Eierkuchen“ rief. Den meisten war das Sprichwort bekannt, das so locker leicht über die Lippen geht. „So einfach ist das mit dem Frieden leider oft nicht. Das ist mit ein Grund, weshalb wir uns heute mit dem Thema Frieden auseinandersetzen“, erklärte Katrin Heng. Dazu war der Gruppenbesuch in zwei Teile gesplittet, die Peacemaker-Challenge und die Peacemaker-Lounge.
Selbst Frieden stiften
Zu Beginn durften die Gruppen in der sogenannten Peacemaker-Challenge in kleinen Teams selbst aktiv werden und zu Friedensstifter:innen werden. Hinter den bereits sichtbaren Abtrennungen waren sechs Stationen vorbereitet, an denen ganz verschiedene Konflikte und problematische Situationen dargestellt waren. Eine Gruppe fand an ihrer Station einen Wasserschlauch, einen leeren Wasserkanister und zwei Bilder vor, die eine unterschiedliche Verteilung des Wassers auf der Welt veranschaulichten. Eine andere Gruppe kam an einen Bildschirm, an dem ein kurzer Videoclip ablief, der sich mit dem eigenen Körper, Fitnesstrends, Social Media und der Bewertung durch sich selbst und andere beschäftigte. In der Mitte der Kirche neben dem Altar fanden die Jugendlichen einen großen Tisch voller Materialien, Schlagworte und Gegenstände, die helfen sollten, um in ihre Situation Frieden zu bringen. Nach einer 10-minütigen Bearbeitungsphase kam die gesamte Gruppe wieder zusammen und darüber in Austausch, wie es war die Situation zu erfassen und wie es gelungen ist, diese zu lösen. Ein Schüler bemerkte: „Viele Begriffe gab es auch mehrmals. Es war nicht automatisch ein Begriff für eine bestimmte Situation vorgesehen, sondern man konnte selbst eine eigene Lösung finden.“
Außerdem war schnell erkennbar, dass es sich um ganz unterschiedliche Konfliktarten handelte. "So ist die Problematik 'Einsamkeit' oder 'Mobbing' auf einer ganz anderen Ebene anzusiedeln wie das Thema 'Krieg' oder 'Wasserverteilung'", stellt die Jugendkirche in einem Rückblick auf das Projekt fest. "Konflikte gibt es im Kleinen und Großen: Konflikte mit mir selbst, mit meinen direkten Mitmenschen, aber auch auf gesellschaftlicher und internationaler Ebene. Doch eines haben all die Konflikte gemeinsam: Frieden wird nicht nur dann ersehnt und vermisst, wenn Krieg herrscht, Frieden sucht man manchmal auch in sich. Wir streben nach einer friedvollen und harmonischen Stimmung in allerlei Situationen und Konstellationen."
Diskussion bei Lebuchen und Punsch
Im zweiten Teil konnten sich die Schülerinnen und Schüler in der Peacemaker-Lounge persönlich und kreativ mit dem Thema Frieden auseinandersetzen. Es gab die Möglichkeit Friedenstauben zu basteln, Friedenskerzen zu gestalten oder in Schriftform ein Elfchen, Gebet oder einen Text zum Thema Frieden zu verfassen. Andere genossen bei den Friedenstönen, Playlists und Impulsen rund um das Thema Frieden, ihren Gedanken nachzuhängen oder ein Friedensmandala zu malen. Wer sich noch über den ein oder anderen Konflikt und dessen Lösung austauschen mochte, wurde beim „Talk about peace“ fündig und konnte bei Lebkuchen und Punsch diskutieren.
Nach einer kurzen Abschlussrunde durften die Schülerinnen und Schüler die Kirche durch einen Friedenstunnel verlassen, in dem sie ihre kreativen Werke aus der Friedenslounge da lassen oder vorbereitete Zitate und Origami-Tauben mitnehmen konnten. Gestärkt für die nächste Schulstunde und die verbleibende Zeit vor den Weihnachtsferien geht es zurück in die Schule bzw. hinaus in den Alltag.
Das Projekt wurde durch das Bundesprogramm „Demokratie leben“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in Verbindung mit dem Jugendforum des Frankfurter Jugendrings gefördert.