17. Januar, 19.30 Uhr: Olympia und Propaganda
„Ist das noch Sport oder kann das schon weg?“, möchte man angesichts der Olympischen Winterspiele in Peking fragen. Vom 4. bis 20. Februar 2022 treffen sich die weltweit besten Wintersportlerinnen und Wintersportler zum fairen Wettkampf. Doch längst geht es um viel mehr als um Medaillen. China steht wegen Menschenrechtsverletzungen im Umgang mit Uiguren und Tibetern, wegen der Unterdrückung der Demokratiebewegung in Hongkong oder den Drohungen gegen Taiwan in der Kritik. Zahlreiche westliche Staaten haben einen diplomatischen Boykott der Spiele angekündigt.
In einer Online-Veranstaltungsreihe der Katholischen Erwachsenenbildung Frankfurt (KEB) setzen sich international führende Experten aus der Wirtschaftsethik, Sinologie und Modern China Studies mit der Kommunikation und Propaganda seitens der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) im Zuge dieses internationalen Events auseinander. Bislang gibt es in der Disziplin der Wirtschaftsethik wenige chinakritische Beiträge. Ziel der Reihe ist es daher, dieser Kritik eine Stimme zu geben – auch im Diskurs mit den Teilnehmenden. Die Veranstaltungen finden immer montags um 19.30 Uhr statt, sechs Wochen in Folge.
Auftakt und weitere Termine
Zwei Vorträge bilden den Auftakt der Reihe:
Montag, 17.01.2022, 19.30 Uhr ist Prof. Dr. Markus Scholz zu Gast. Der Gründer und Leiter des Institute for Business Ethics and Sustainable Strategy (IBES), wird die Olympischen Spiele in Peking aus Sicht der Wirtschaftsethik beleuchten.
Montag, 24.01.2022, 19.30 Uhr spricht Dr. Hanno Schedler (Referent für Menschenrechte bei der Gesellschaft für bedrohte Völker, Göttingen) über die Propaganda der chinesischen Regierung. Hier wird insbesondere auf die staatliche chinesische Kommunikation fokussiert.
Weitere Beiträge der Reihe beleuchten die Politik Pekings in Tibet und Hongkong sowie den Umgang mit der Volksgruppe der Uiguren. Die Termine gibt es hier: https://ogy.de/KEB-China
Moderation und Anmeldung
Dr. Alicia Hennig, die selbst einige Jahre an einer Universität in China unterrichtet hat, übernimmt die Moderation der Reihe. Sie sagt: „Die ethische Frage, die wir uns hier gerade in Anbetracht unserer eigenen deutschen Geschichte stellen müssen ist: Inwieweit können wir es vertreten, mit unserer Arbeit direkt oder indirekt ein totalitaristisches System zu fördern beziehungsweise zu legitimieren? Diese Frage stellt sich nicht nur für ausländische Mitarbeiter an chinesischen Universitäten, sondern auch für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Deutschland mit Kooperationsprojekten in China.“
Die Teilnahme an den Veranstaltungen ist kostenfrei, eine Anmeldung ist notwendig. Bitte per E-Mail an keb.frankfurt@bistumlimburg.de bis jeweils freitags vor der Veranstaltung. Es wird das Videokonferenztool Zoom genutzt. Die Anmeldedaten verbleiben bei den Veranstaltern.
Diese Online-Reihe ist eine Kooperationsveranstaltung der KEB Frankfurt und der Friedrich Naumann Stiftung für die Freiheit. Mit freundlicher Unterstützung durch das Deutsche Netzwerk Wirtschaftsethik und die TU Dresden.