Stadtgeläut an Heiligabend erneut nur digital
An Heiligabend läuten die Glocken der zehn Frankfurter Innenstadtkirchen traditionell die Weihnachtsfeiertage ein. Auch in diesem Jahr kann die Tradition gepflegt werden. Das weltweit einzigartige Große Stadtgeläute kann bequem und coronakonform zu Hause am Computer oder am Smartphone angehört werden. Live werden in diesem Jahr die 50 Glocken – wie schon an Heiligabend des vergangenen Jahres – allerdings nicht zu hören sein. Das teilt die Stadt Frankfurt mit.
Nach Einschätzung der Stadt ist das Infektionsrisiko zu hoch, da an Heiligabend erfahrungsgemäß sehr viele Menschen zum Großen Stadtgeläute in die Innenstadt strömen und die Abstandsregeln deshalb nicht eingehalten werden können.
"Die Gesundheit geht vor"
„Es ist sehr schade, dass die Glocken in diesem Jahr am 24. Dezember stumm bleiben müssen“, sagt Oberbürgermeister Peter Feldmann. „Wegen der anhaltend hohen Infektionszahlen dürfen wir allerdings kein Risiko eingehen – die Gesundheit geht vor. Wir ermöglichen es trotzdem, sich beim Klang der Glocken auf Weihnachten einzustimmen und stellen das Stadtgeläute online zur Verfügung. Ich hoffe jedoch, wie viele andere Frankfurterinnen und Frankfurter auch, dass im nächsten Jahr das traditionelle Stadtgeläute zurückkehrt.“
„An Heiligabend läuten die Glocken eine Zeit der Ruhe und der fröhlichen Besinnung ein“, betont Stadtkämmerer Bastian Bergerhoff, der für die Dotationskirchen zuständige Dezernent. „In diesem Jahr, das erneut große Belastungen und Entbehrungen mit sich brachte, ist es besonders wichtig, an den Weihnachtstagen neue Kraft zu schöpfen. Das gelingt uns unter anderem dadurch, dass wir liebgewonnene Traditionen pflegen. Das Stadtgeläute gehört auf jeden Fall dazu – auch wenn es in diesem Jahr nur online zu hören ist. Wenn wir es alle zusammen am traditionellen Termin von 17 Uhr bis 17.30 Uhr hören, haben wir zumindest ein virtuelles Gemeinschaftserlebnis.“
Audiodatei auf der Webseite der Stadt
Eine Audiodatei wird rechtzeitig vor Heiligabend im Internet auf der Homepage der Stadt Frankfurt am Main unter frankfurt.de bereitgestellt. Der Link wird auch auf Facebook und Twitter verbreitet. Das Online-Angebot besteht nur im Umfeld der vier Tage im Jahr, an denen das Stadtgeläute auch live zu hören ist – schließlich soll das Glockenkonzert ein besonderes Erlebnis an den Hochfesten des Kirchenjahres sein. Neben dem Heiligabend sind die weiteren Termine am Karsamstag sowie an den Samstagen vor Pfingsten und vor dem ersten Advent.
Das Besondere am Großen Stadtgeläute ist, dass der Klang der 50 Glocken sorgfältig aufeinander abgestimmt ist. Die heutige Komposition entwickelte der Mainzer Professor Paul Smets zurück 1954 im Auftrag des Magistrats der Stadt Frankfurt am Main. Einbezogen sind die Glocken der zehn Innenstadtkirchen, die sich im Eigentum der Stadt befinden: Paulskirche, Katharinenkirche, Liebfrauenkirche, Peterskirche, Heiliggeistkirche (Dominikanerkloster), St. Leonhard, Karmeliterkloster, Alte Nikolaikirche, Dreikönigskirche und Dom St. Bartholomäus.