Mit Schiff und Bahn zum Bartholomäusfest
FRANKFURT.- Viele Wege führen am Sonntag, 25. August, zum Frankfurter Kaiserdom: Mit dem Schiff mainaufwärts, mit der U-Bahn aus den östlichen Stadtteilen, mit Fahrrädern von Norden her oder zu Fuß kommen die Katholiken zum traditionellen Stadtkirchenfest. Mit dem Fest erinnert das katholische Frankfurt an den Namenstag des Frankfurter Stadtpatrons, des Heiligen Bartholomäus.
Auch der Frankfurter Kaiserdom trägt den Namen des Märtyrers und Apostels, dessen Schädeldecke dort seit rund 800 Jahren als Reliquie aufbewahrt und verehrt wird. Sie wird nur einmal im Jahr gezeigt. Mit der Apostelreliquie steht Frankfurt in einer Reihe mit so berühmten Wallfahrtsorten wie Santiago de Compostela, wo der Heilige Jakobus ruht, oder Rom, wo das Grab des Heiligen Petrus zu finden ist. Denn Reliquien von Aposteln, den zwölf Jüngern, die vor rund 2000 Jahren mit Jesus durch das Heilige Land zogen, sind äußerst selten.
Um 10 Uhr beginnt das festliche Hochamt mit Stadtdekan Johannes zu Eltz im Bartholomäusdom mit einer Reliquienprozession. Seit einigen Jahren ist es Tradition, dass viele Gläubige aus verschiedenen Stadtteilen gemeinsam mit unterschiedlichen Verkehrsmitteln zum Dom ziehen. Zu den Wallfahrern gehören Christen aus Höchst und Griesheim, die mit dem Schiff zum Eisernen Steg fahren. Aus Bornheim und Seckbach, Enkheim und Riederwald fahren die Teilnehmer mit der U-Bahn zum Römerberg, während vom Frankfurter Berg, aus Eckenheim und vom Dornbusch eine Fahrradwallfahrt startet. Sowohl auf dem Mainschiff wie an den U-Bahn-Stationen Seckbacher Landstraße oder Bornheim-Mitte oder den Treffpunkten der Radler gibt es Gebetsstationen für die Wallfahrer. Nach dem Gottesdienst wird auf dem Domplatz bei Musik, Essen und Trinken gefeiert.
Bartholomäusplakette für Ehrenamtliche
Abschluss des Patronatsfestes ist die traditionelle Bartholomäusvesper um 15 Uhr im Dom. Anschließend wird die Bartholomäus-Plakette verliehen, mit der die Stadtkirche jedes Jahr engagierte Ehrenamtliche auszeichnet, die sich um das gesellschaftliche, soziale und ökumenische Profil der katholischen Stadtkirche besonders verdient gemacht haben. Preisträger 2013 sind Ursula Ritter aus Seckbach und Oswald Bellinger aus Höchst.
Ursula Ritter (80) engagiert sich seit Gründung der „Initiative Allenstein“ 1972 für diese Selbsthilfegruppe behinderter Jugendlicher und junger Erwachsener, die im Haus der Volksarbeit angesiedelt ist. Ritter ist jederzeit kompetente Ansprechpartnerin für Eltern behinderter Kinder und initiiert für sie vielfältige Hilfen. Auch das Thema Arbeit und Behinderung ist ihr ein großes Anliegen.
Oswald Bellinger (59) ist vor allem in der kirchlichen Eine-Welt-Arbeit aktiv. Der Internist und Tropenmediziner am Frankfurter Gesundheitsamt hat mehrere Jahre als Arzt in der Entwicklungshilfe in Uganda gearbeitet und leistet immer wieder Kurzzeiteinsätze in den Slums von Bangladesch, den Philippinen oder Indien. Seit mehr als 20 Jahren engagiert er sich für Eine-Welt-Initiativen, den Fairen Handel und die Erlassjahr-Kampagne zur Entschuldung armer Staaten. Er ist Mitbegründer des Weltladens Bornheim. (dw)