Gegen religiös begründeten Extremismus
FRANKFURT.- Gegen religiös begründeten Extremismus hat sich der Rat der Religionen in Frankfurt gewandt. In einem Positionspapier, das am Donnerstag, 6. Juni, vorgestellt wurde, appelliert der Rat an alle Religionsgemeinschaften, extremen und gewaltbereiten Strömungen entgegenzuwirken. Gleichzeitig betont der Rat die Bedeutung von Religion und Religionen für den Einzelnen und das Zusammenleben innerhalb der Gesellschaft.
Der Rat der Religionen Frankfurt wurde 2009 gegründet. Ihm gehören 23 Vertreter von neun verschiedenen in Frankfurt ansässigen Religionsgemeinschaften und -familien an. Laut seiner Satzung beschäftigt sich der Rat mit gesellschaftlichen und politischen Themen der Stadt Frankfurt und nimmt Stellung zu Fragen des Zusammenlebens. Im Jahre 2012 erhielt der Rat der Religionen den Integrationspreis der Stadt Frankfurt.
In der jüngsten Stellungnahme lehnt der Rat der Religionen die Verunglimpfung anderer Menschen, Religionen oder Strömungen innerhalb der eigenen Religionsfamilie ausdrücklich ab. Er wendet sich auch gegen jegliche Aktivitäten, die die freiheitlich-demokratische Grundordnung bekämpfen oder beseitigen wollen. Stattdessen müsse die Vielfalt religiösen Lebens differenziert wahrgenommen werden: „Wer in einer extremistischen Strömung die eigentliche Form der jeweiligen Religion sieht, stellt alle ihre Anhänger unter Generalverdacht“, heißt es in dem Papier. So würden Ressentiments und Abgrenzungen gefördert. Vor allem im Blick auf Kinder und Jugendliche sollten Dialog und Aufklärung gestärkt werden, um ein offenes und friedliches Miteinander in der multireligiösen Gesellschaft zu fördern.(dw)
Das Positionspapier gibt es im Internet auf der Seite des Rates der Religionen zum Herunterladen.