Musik verbindet: Sufi-Lieder und Glaubenszeugnisse im Dom
FRANKFURT.- Dass Musik und Religion Menschen auf der ganzen Welt verbinden können, das zeigt ein Gottesdienst am Frankfurter Kaiserdom St. Bartholomäus: „Ich war fremd, und ihr habt mich aufgenommen.“ (Mt 25, 35) heißt die Reihe, die am Samstag, 30. Juli, 18 Uhr persische Sufi-Lieder des international besetzten Ensembles Hope und das Glaubenszeugnis des Flüchtlings Raza Muhammad aus Pakistan vereint, der zunächst Imam war und nach seiner Flucht 2013 Christ wurde.
Das Ensemble Hope gehört zu dem Frankfurter Musikprojekt „Bridges ? Musik verbindet“, das geflüchteten Musikern ein Gesicht und eine Stimme geben und Menschen unterschiedlicher Herkunft, Hautfarbe, Kultur und Religion zusammenbringen möchte. Mit der Musik als Brücke sollen Differenzen überwunden und Unterschiede kreativ genutzt werden.
Robab, Tabla und Flöte
Es spielen der Robab (Laute)-Spieler Ustad Ghulam Hussain, der einer berühmten Musikerfamilie aus Kabul (Afghanistan) entstammt, sowie Mirweis Neda mit der Tabla (Trommel) und Projektleiterin Johanna-Leonore Dahlhoff an der Flöte. Hussain musste bereits zu Taliban-Zeiten wegen des Musikverbots sein Land verlassen; er gilt als einer der besten Robab-Spieler der Welt und lebt seit etwa zwei Jahren in Deutschland. Der Tabla-Spieler Mirweis Neda ist in Frankfurt geboren. Seine Eltern kamen wenige Jahre vor seiner Geburt aus Afghanistan nach Deutschland. Das Ensemble präsentiert Sufi-Lieder zu Texten von Dschalal ad-Din ar-Rumi (1207?1273), einem der berühmtesten persischen Dichter und Sufi-Mystiker.
Den Gottesdienst hält Pfarrer Wolfgang Beck, Juniorprofessor an der Jesuitenhochschule Sankt Georgen in Oberrad. Die Dompfarrei St. Bartholomäus widmet im Jahr der Barmherzigkeit einmal monatlich eine Vorabendmesse dem Thema Flucht, Migration, Aufnahme ? mit besonderer Musik, Fürbitten, einem Glaubenszeugnis und einer Spendensammlung. Im Anschluss an die Gottesdienste gibt es ab 19 Uhr im Pfarrsaal, Domplatz 12, Gelegenheit zu Gespräch und Begegnung mit den beteiligten Helfern und Migranten. (dw)