Multireligiöse Seelsorge im Krankenhaus
FRANKFURT.- Jeder Mensch sollte im Krankheitsfall auf Wunsch seelsorgerisch betreut werden und Antworten auf Fragen des Glaubens und der Religion bekommen. Um das zu gewährleisten, bieten die katholische und evangelische Kirche in Frankfurt einen interreligiösen Seelsorgeausbildungskurs an. Interessierte Haupt- und Ehrenamtliche lernen im berufsbegleitenden Ausbildungskurs die anderen Religionen kennen, setzen sich mit Problemen und Vorurteilen auseinander und lernen mit Kranken umzugehen. Der Kurs findet auf der Grundlage der Standards statt, die vom Frankfurter Rat der Religionen formuliert wurden und der für hauptamtliche Seelsorger vorgesehen ist.
"Die Barmherzigkeit Gottes gilt allen lebenden Wesen", zitiert Winfried Hess aus der Bibel. Er ist evangelischer Pfarrer und leitet den Kurs zusammen mit dem katholischen Pastoralreferenten Gregor Schorberger. "In diesem Kurs wollen wir die Fähigkeit zur Barmherzigkeit weiten", erklärt Hess das Ziel. "Zudem soll die interreligiöse Dialogfähigkeit gestärkt und Vorurteile abgebaut werden."
Es ist bereits der zweite interreligiöse Kurs dieser Art, den die Kirchen durchführen. Er besteht aus drei vollen Kurswochen, sechs Studientagen und Arbeiten in der Praxis. Unterstützt werden Schorberger und Hess von zwei ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen. Nisrine Chemlal ist Muslima und für den Verein Salam in der Krankenhausseelsorge tätig und Bokhee Kotrba betreut die Kranken nach der buddhistischen Tradition.
Für hauptamtliche Mitarbeiter in der Seelsorge belaufen sich die Kosten für den Kurs auf 550 Euro Eigenanteil. Insgesamt kostet er 2.500 Euro. Bei ehrenamtlichen Teilnehmern können Zuschüsse beantragt werden. Der Kurs beginnt im September 2017 und endet im Juni 2018. Der Anmeldeschluss ist der 31. Mai 2017.
Informationen und Bewerbungsmaterial sind beim Zentrum Seelsorge und Beratung der Evangelischen Kirche von Hessen Nassau (Tel.: 06031 162 950; E-Mail: Irene.Baindl.zsb@ ekhn-net .de) erhältlich. (fes)