35 Jahre Sommer-Aktion "Ein Urlaubstag für Uganda"
FRANKFURT.- Im Urlaub sitzt das Geld lockerer, hier mal ein Eis, da ein schönes Essen, ein feines Mitbringsel oder ein flottes Strandkleid: Geld, das auch in einen guten Zweck fließen könnte. Auf diesem Gedanken gründet eine ungewöhnliche Spendenidee der katholischen Gemeinde St. Bernhard im Nordend. Seit nunmehr 35 Jahren sammelt sie unter dem Motto „Ein Urlaubstag für Uganda“ alljährlich zur Sommerzeit Spenden für soziale Projekte in Uganda.
Im Jubiläumsjahr können die Organisatoren eine positive Bilanz ziehen: 780.600 Euro sind seit Gründung der Aktion 1981 zusammengekommen. Allein im vergangenen Jahr spendeten die Gläubigen im Nordend als Gegenwert für einen Urlaubstag insgesamt mehr als 10.000 Euro. Die Spenden fließen nach Uganda zu Schwester Marlis Gaul, einer Ordensfrau der Gemeinschaft der „Schwestern Unserer Lieben Frau von Afrika“, auch „Weiße Schwestern“ genannt.
Aus dem Nordend nach Uganda
Schwester Marlis (79) wuchs im Nordend auf und war in der Gemeinde St. Bernhard aktiv. Seit den 60er Jahren ist sie in Afrika im Einsatz, vor fast 35 Jahren hat sie mitten in den Wirren des ugandischen Bürgerkriegs die Betreuung für das Buschhospital in Kilembe übernommen. Seit 1988 war sie an leitender Stelle mitverantwortlich für die Versorgung aller kirchlichen Krankenhäuser in Uganda mit Medikamenten.
Vor Ort sorgt Sr. Marlis immer noch dafür, dass die Spenden aus der Aktion „1 Urlaubstag für Uganda“ zu den Menschen kommen, „deren Not am größten ist und denen sofort geholfen werden muss, um am Leben zu bleiben“, wie sie in ihrem Dankesbrief an die „Bernhardiner“ schreibt. Dabei unterstützt sie vor allem Nalukolongo, ein Heim für schwerstbehinderte Menschen. Schon ein paar Luftmatratzen sind dort ein ungeheurer Luxus, aber auch Betten, Matratzen, Bettwäsche, Moskitonetze, Wolldecken und viele Dinge des alltäglichen Lebens konnten mit den Frankfurter Spenden schon finanziert werden. Auch ein Regenwasser-Auffangsystem und den Aufbau einer kleinen Hühnerfarm, einer Solarstromanlage und einer Schweinzucht unterstützten die Spender aus dem Nordend.
Die Aktion in St. Bernhard, Eiserne Hand 6, startet mit Ferienbeginn und endet am Sonntag, 11. September, mit einem Kinder- und Gemeindefest. Bis zum Sommerende sind die Frankfurter aufgerufen, den Gegenwert eines Urlaubstages für Uganda zu spenden. Spenden können eingezahlt werden auf ein Konto der katholischen Domkirchengemeinde, zu der der Kirchort St. Bernhard mittlerweile gehört: Frankfurter Sparkasse, IBAN DE37 5005 0201 0000 0180 02, Stichwort „Uganda“. (dw)