Zeugen für Menschlichkeit: sudetendeutscher Widerstand 1938-45
Vom Widerstand sudetendeutscher Christen gegen die NS-Herrschaft 1938 bis 1945 ist nur selten die Rede. Die Ackermann-Gemeinde im Bistum Limburg will mit der Ausstellung "Zeugen für Menschlichkeit, christlicher sudetendeutscher Widerstand 1938-45" deshalb über eine Zeit informieren, die über Jahrzehnte keine angemessene wissenschaftliche und öffentliche Würdigung erfuhr. Die Ausstellung ist vom 1. bis zum 23. September im Seitenschiff der Kirche Mariä Himmelfahrt in Frankfurt-Griesheim, Linkstr. 64, dem Sitz des Hedwigsforums, zu sehen.
Vorgestellt werden zehn Menschen, Priester, Ordensfrauen und Laien, die sich gegen das menschenverachtende Naziregime gestellt haben und ihr Leben in Konzentrationslagern oder Hinrichtungsstätten verloren. Darunter ist der Pallottinerpater Richard Henkes aus dem Westerwald, der 1925 im Bistum Limburg zum Priester geweiht worden war. Der frühere Limburger Bischof Franz Kamphaus hatte für ihn ein Seligsprechungsverfahren eingeleitet. Ein Priester aus dem Bistum Würzburg, der Marianhiller Missionar Engelmar Unzeitig, wurde bereits 2016 selig gesprochen.
Entstanden ist die Wanderausstellung in einem deutsch-tschechischen Gemeinschaftsprojekt der Ackermann-Gemeinde, einer katholischen Gemeinschaft, die sich seit 1946 der Gestaltung der deutsch-tschechisch-slowakischen Nachbarschaft widmet und sich aus christlicher Verantwortung für Europa engagiert, mit tschechischen Partnern. Eröffnet wird sie am Samstag, 1. September, um 19 Uhr in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt. Zuvor findet um 18 Uhr der traditionelle Friedensgottesdienst im Gedenken an den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges und alle folgenden Kriege statt.
Die Ausstellung ist vom 1. bis 23. September täglich von 10 bis 18 Uhr, sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.